Ein Kommentar von Christian-A. Thiel

Fortuna Düsseldorf steigt in die Bundesliga auf, Hertha BSC muss zurück in die Zweite Liga. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes konnte gar kein anderes Urteil fällen, als die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters Wolfgang Stark beim Düsseldorfer Tumultspiel um die Bundesliga-Relegation zu bestätigen. Das Spiel, befand Stark, wurde regulär beendet. Diese Einschätzung des Unparteiischen ist nach den Regeln nicht antastbar. Dass die Berliner ihr Glück in weiteren Einsprüchen suchen, ist verständlich. Sie dürften an der Lage nichts ändern, allenfalls einen geregelten Saisonstart verhindern.

Dringlicher sind grundsätzliche Fragen, die der DFB nach dem chaotischen Abend von Düsseldorf jetzt unbedingt klären muss. Pyrotechnische Handfackeln, die verniedlichend Bengalos genannt werden wie harmloses Silvesterfeuerwerk, gehören nicht in ein Stadion. Fans, die noch vor Spielschluss Rasenstücke ausbuddeln, ebensowenig. Fortuna Düsseldorf, Hertha BSC und auch Zweitliga-Absteiger Karlsruher SC - nach den Ausschreitungen in der Zweitligarelegation gegen Jahn Regensburg - müssen mit drastischen, spürbaren Strafen belegt werden. Auf jeden Fall muss die Praxis der Relegationsspiele auf den Prüfstand.

Und schließlich sollte Hertha BSC über das Rambo-Verhalten einiger Profis nachdenken, die Schiedsrichter Stark nach dem Abpfiff attackiert hatten. Eine Entschuldigung, wie sie der Verein mit Verzögerung äußerte, genügt da nicht. Ein Spieler wie Lewan Kobiaschwili, der den Unparteiischen mit der Faust traktierte, hat in der Bundesliga nichts mehr zu suchen.