Zur Expo 2012 in der südkoreanischen Hafenstadt Yeosu werden acht Millionen Besucher erwartet. Hamburg ist dort allgegenwärtig.

Hamburg. Eine Dünenlandschaft mit multimedialen Strandkörben, der Nachbau des Steuerstands eines U-Boots, eine 3-D-animierte Tauchfahrt auf den Grund des Ozeans - der deutsche Pavillon auf der Expo 2012 im südkoreanischen Yeosu, das auf einer Halbinsel an der Südküste liegt, steckt voller spektakulärer Attraktionen. Bei der Weltausstellung unter dem Motto "Der lebende Ozean und die Küste", die an diesem Sonnabend eröffnet wird, präsentiert sich Deutschland als attraktive, moderne, auch maritim geprägte Nation. Und Hamburg ist dabei allgegenwärtig. "Zum Gelingen des Deutschen Pavillons tragen diesmal besonders viele Hamburger bei. Womöglich hängt das mit dem Thema der Expo zusammen. Die Weltmeere stehen den Hanseaten ja traditionell sehr nah", sagt Dietmar Schmitz, als Sektionskommissar oberster Repräsentant der "Seavolution", wie der deutsche Pavillon offiziell heißt.

HMC - die Cheforganisatoren

Die Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) ist im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie für die technisch-organisatorische Umsetzung des Deutschen Pavillons verantwortlich. Bereits bei der Expo 2008 in Zaragoza bestanden die HMC-Experten ihre Expo-Feuertaufe mit Bravour, als der deutsche Pavillon sogar mit dem Golden Award geehrt wurde. 2010 in Shanghai betreute HMC das "Hamburg House".

Anja Ehrke hält wie schon vor vier Jahren als Pavillon-Direktorin alle Fäden zusammen. Die 38-Jährige arbeitet seit 2001 für die Hamburg Messe und Congress GmbH. "Die Expo 2012 ist vor allem logistisch eine interessante Herausforderung. Außerdem sind jetzt bis zum 12. August insgesamt 75 Mitarbeiter verschiedener Nationalitäten zu dirigieren", so die in Rostock geborene Wahlhamburgerin.

JAK - die Modedesigner

Die deutsche Pavillon-Crew wird die Besucher aus aller Welt in Bekleidung mit hanseatischem Flair empfangen. Entworfen wurde sie von Studierenden der Hamburger Modeakademie JAK. Sie hatten sich in einem bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb erfolgreich gegen zahlreiche Konkurrenten anderer nationaler Modehochschulen behauptet.

Klassisch-elegant kommt das Outfit der deutschen Pavillon-Crew daher. Farblich dominiert Blau, genauer gesagt Ozeanblau für die 60 Hostessen und Hosts, Tiefseeblau für die elf Mitglieder der Direktion. Den letzten Ausschlag für das Votum der Jury hat möglicherweise die Neuinterpretation des Hamburger Fischerhemds gegeben. Eine Idee des JAK-Quartetts Christina Maria Koch, Ronja Groenfeld, Kya Handrich und Svea Jargstorff.

ASS Concerts - die Kulturexperten

Hardrock, Klassik, Folklore, für das deutsche Expo-Kulturprogramm zeichnet erstmals federführend die Hamburger Agentur a.s.s. concerts & promotion mit Sitz in Rahlstedt verantwortlich. Seit 25 Jahren gehört die Firma zu den erfolgreichsten Tourneeveranstaltern Deutschlands. Auch zum asiatischen Musikmarkt unterhält die Agentur seit Jahren beste Kontakte, arbeitet vor allem mit japanischen Bands zusammen. "So haben wir schon eine gewisse Ahnung, was im fernen Osten ankommt", sagt Expo-Projektleiterin Kerstin Thiel, 30. Anspruch sei es aber vor allem gewesen, "einen guten Querschnitt deutscher Musik" zu offerieren. Sowohl geografisch als auch im Mix aus U- und E-Musik. Kerstin Thiel: "Es soll einfach für jeden etwas dabei sein."

Mit drei Acts ist Hamburg stark vertreten. Traditionelle Tänze in farbenfrohen, maritimen Trachten, aber auch hoch- und plattdeutsche Evergreens und Shantys hat die Folkloregruppe Finkenwarder Speeldeel im Repertoire. Für einen eigenwilligen Mix aus Konzert, Slapstick und Comedy sorgen die Aktionskünstler Christian von Richthofen und Leonard Valentin Lazar. Dass sich Jazz hervorragend mit House- und Techno-Elementen verbinden lässt, beweist derweil die Formation makinaV3.

BSH - neue Technologien

In der Ausstellung ist Hamburg gleich mit mehreren beeindruckenden Exponaten vertreten. Neue, innovative Lösungen für den Bau von Offshore-Energieanlagen auf hoher See am Beispiel des Windparks "Alpha Ventus" vor der Nordsessinsel Borkum präsentiert die in Hamburg ansässige Bundesanstalt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Hier können Besucher unter anderem nachvollziehen, welchen Belastungen die Anlagen durch Wind und Wellen ausgesetzt sind.

Wegweisende Konzepte für umweltfreundliche Schiffstypen steuern die Firmen SkySails mit einem Windjammer der Zukunft und der Germanische Lloyd mit einem sogenannten Feeder Vessel, einem emissionsfreien Containerfrachter, bei. Und das Unternehmen Impac Offshore Engeneering zeigt, das unterseeische Ölförderung durchaus im Einklang mit der Pflanzen- und Tierwelt in den Ozeanen möglich ist.