Wieder einmal wand sich der deutsche Aktienmarkt in der zurückliegenden Handelswoche im festen Griff der Schuldenkrise. Zwar taten sich anfangs die Investoren schwer damit, die Bedeutung der Wahlergebnisse in Frankreich und Griechenland auf den finanzpolitischen Kurs der Euro-Zone eindeutig einzuordnen. Doch schließlich überwogen am Markt die Bedenken, die zuvor mühsam errungene Einigung auf einen Finanzpakt, der die Regierungen der Währungsunion zum Sparen zwingt, werde nun zur Makulatur.

Zudem kamen beunruhigende Nachrichten aus Spanien, wo die Bankenkrise wieder aufflammte - dort musste das viertgrößte Geldhaus des Landes teilverstaatlicht werden.

Trotz überwiegend ordentlicher Quartalsberichte konnten sich deutsche Titel kaum gegen die schlechte Stimmung stemmen. Doch einige Ausnahmen gab es: Nach überraschend guten Zahlen legten Aktien von Solarworld, die allerdings in den Monaten zuvor kräftig nachgaben, um rund sieben Prozent seit Wochenbeginn zu. Und die Titel der Baumarktkette Praktiker, deren Zentrale bald nach Hamburg umzieht, schafften sogar ein Plus von fast elf Prozent.

Am Donnerstag nach Handelschluss sorgte in den USA die Investmentbank JPMorgan mit einer milliardenschweren Fehlspekulation noch einmal für einen Schock. Ebenfalls von jenseits des Atlantik kam wenige Minuten vor dem Börsenwochenende der Impuls, der schließlich doch für einen versöhnlichen Ausklang sorgte: Die Verbraucherstimmung in den USA, der wichtigsten Volkswirtschaft der Welt, entwickelt sich besser als erwartet.