Hapag-Lloyd hat es kaum selbst in der Hand. Zwei beherrschende Trends kann die Hamburger Reederei nicht oder fast nicht beeinflussen, obwohl sie zu den führenden Anbietern von Containertransporten auf See zählt: Steigende Rohölpreise lassen unter anderem auch das Bunkeröl für Schiffe immer teurer werden. Um gegenzusteuern, müsste die viertgrößte Linienreederei der Welt erhebliche Summen in noch sparsamere Schiffe investieren. Das kostet Jahre Zeit und Hunderte Millionen Euro. Die allerdings müssen auch verdient werden. Deshalb bleibt den Reedereien derzeit vor allem zu hoffen, dass sich weiterhin steigende Transportpreise am Markt durchsetzen lassen.

Der Preiskampf der Marktführer Maersk und MSC um Rang eins in der Containerschifffahrt machte etlichen Reedereien in den vergangenen eineinhalb Jahren die Gewinne kaputt. Am meisten zahlte Branchenführer Maersk selbst an Verlusten drauf. Mittlerweile hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass der ruinöse Wettbewerb beendet werden muss. Die Frachtraten für die Container steigen seit dem Frühjahr deutlich. Noch aber ist nicht absehbar, ob die Linienreedereien auf Dauer wieder gute Erträge einfahren können. Der Ölpreis könnte weiter steigen. Die Containerschifffahrt, die auf engen Fahrplänen basiert, bleibt ein schwieriges Geschäft.

In dieses Risiko ist die Stadt Hamburg nun voll eingebunden, die ihre Anteile an Hapag-Lloyd demnächst auf rund 37 Prozent weiter aufstockt. Der Bestand der Reederei in der Hansestadt ist damit zwar gesichert. Keineswegs sicher ist hingegen, dass in der Bilanz unter dem Strich am Jahresende eine schwarze Zahl steht.