Auf der großen Bühne stockt die Umsetzung der Energiewende, der Ausbau der erneuerbaren Energien, seit geraumer Zeit. Der Bau von Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee kommt nicht so voran wie erhofft. Die Solarindustrie erweist sich als Subventionsgrab anstatt als Zukunftsbranche im eigenen Land. Die Furcht vor großen Stromausfällen wächst mit dem Abschied von der Atomkraft.

Der Fortschritt beim Aufbau einer neuen Energieversorgung lässt sich derzeit vor allem im Kleinen beobachten. Zehntauende dezentraler Kraftwerke werden miteinander vernetzt. Neben Windturbinen und Solaranlagen sind das vor allem sogenannte Blockheizkraftwerke, die mit Erdgasantrieb Strom und Wärme erzeugen. Das System vieler kleiner Kraftwerke hilft einerseits dabei, die Stromnetze zu stabilisieren. Die Endgeräte, die daran hängen, können aber auch dazu dienen, Energie zu speichern, etwa Windstrom, der durch Wärmepumpen in Hauswärme gewandelt wird. Das funktioniert ähnlich wie früher mit Nachtspeicherheizungen. Die allerdings wurden installiert, um überschüssigen Atomstrom aufzunehmen.

Der Weg in eine neue Energiewirtschaft ist nicht mit wenigen spektakulären Schritten zu schaffen, sondern nur mit sehr vielen kleinen - nach vorne und auch zurück. Es gilt, eine Versorgung mit Strom, Wärme und Kraftstoffen zu errichten, die sicherer und zugleich weniger umweltschädlich ist als die heutige. Die neue Analyse des Club of Rome über die ungehemmte Zerstörung von Umwelt und Klimastabilität legt nahe, dass dieser Umbau jede Anstrengung wert ist.