Strahlendes Kobalt-60 steckt in leeren Teedosen aus Indien. Ziel war Schleswig-Holstein

Hamburg. Es war eine routinemäßige Strahlenkontrolle: An der Zollstation Waltershof im HamburgerHafen ist ein Seefracht-Container entdeckt worden, der mit radioaktivemKobalt-60 kontaminiert ist.

Laut Gesundheitsbehörde wurden als Strahlenquelle leere Teedosen aus Indien ausgemacht, die für einen Händler in Schleswig-Holstein bestimmt waren. Weitere Teedosen-Lieferungen an den Händler hätten aber keine überhöhte Strahlung aufgewiesen. Der radioaktive Container ist zurzeit abgesperrt und steht auf einem abgelegenen Platz am Zollhof Waltershof. Eine unmittelbare Gesundheitsgefahr besteht laut Behörden nicht. Gleichwohl wurde eine Absperrzone angeordnet. Der Container soll nun wieder nach Indien zurückgeschickt werden.

Vor vier Jahren war schon einmal mit Kobalt-60 kontaminierter Stahlschrott im Hafen entdeckt worden. Damals gab es bundesweit etliche solcher Fälle mit verseuchten Edelstahlprodukten aus Indien, wo offensichtlich radioaktives Material beim Einschmelzen in das Metall gelangt war. Ob es einen Zusammenhang mit diesen Vorfällen gibt, sei noch ungeklärt, teilte das Bundesumweltministerium mit. Kobalt-60 wird in der Medizin zur Strahlentherapie eingesetzt und kommt in alten medizinischen Geräten vor.