Ein Kommentar von Alexander Laux

Es war ja zu befürchten. Dennoch war der gestrige Tag für den HSV ein weiterer Tiefschlag am Ende einer schwierigen Bundesliga-Saison. Schließlich durfte sich Dennis Aogo noch berechtigte Hoffnungen auf eine Nominierung für das vorläufige Aufgebot des DFB vor der EM in Polen und in der Ukraine machen. Doch da Joachim Löw voraussichtlich mit Philipp Lahm auf der linken Abwehrseite plant, brauchte er nur einen Stellvertreter ohne realistische Einsatzchance - und der heißt nicht Aogo.

Für BVB-Profi Marcel Schmelzer sprach am Ende auch, dass der Bundestrainer bei diesem Turnier auf zwei starke Blöcke aus München und Dortmund setzt und damit angesichts der verkürzten Vorbereitung auf möglichst viele Spieler, die sich kennen.

Der Hinweis Löws auf die "Situation beim HSV", mit anderen Worten auf den Misserfolg in Hamburg, wirkt allerdings etwas fadenscheinig. Es gab in der Vergangenheit genug Spieler, die nach einer missratenen Saison ihres Vereins ein starkes Turnier hinlegten, man denke nur an die WM 2010, als der mit Hertha abgestiegene Arne Friedrich durchstartete.

Gerade Aogo stemmte sich in der schwierigen Phase der Rückrunde mit Macht gegen den drohenden Abstieg des HSV und bewegte mit Heiko Westermann intern einiges Positives. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die fußballerischen Fähigkeiten Aogos derzeit nicht ausreichend sind für das Erreichen der "Mission 2012", den Gewinn des Titels. Aogo muss sich steigern, will er wieder den Weg zurück zu Löw finden.