Eine Glosse von Tino Lange

Es ist die übliche Frage am Sonnabend: "Was macht ihr denn heute so?" Wir schauen Sport. Komm doch vorbei! "Ah, Fußball?" Natürlich nicht. Wir schauen Eishockey, die Randsportart, die im Fernsehen selten zu sehen ist, und wenn, dann nur auf Randsendern, wenn nicht die elfte Rückschau des Bundesliga-Spieltages, Darts oder Bowling gezeigt werden.

Zurzeit messen sich die besten Kufenstars der Welt in den Playoffs der nordamerikanischen Profiliga NHL, und wer den entsprechenden Kabelvertrag hat, kann einige Spiele auf ESPN America sehen. Wenn die nicht gerade Baseball zeigen. Oder die College-Meisterschaften im Frauenturnen. Und die besten Kufenstars der Welt, die aus den NHL-Playoffs ausgeschieden sind, knuffen sich aktuell in Schweden und Finnland bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in die Bande. Sport1 überträgt die WM, wenn gerade nicht die elfte Rückschau ...

Dabei sind das Beste an der Randsportart Eishockey nicht die Schnelligkeit, die Eleganz oder die Hauereien. Sondern die Musik. Beispiel Nordamerika: Metallica, Beastie Boys (seufz), Arcade Fire, Muse, Green Day, Wolfmother oder Ramones werden in den Spielpausen von New York Rangers und Washington Capitals eingespielt. Super. Aber: "Ich seh den Puck nicht", moniert unser Gast. Wir schalten um zur "Sportschau": Borussia Dortmund, "We Are The Champions", das Übliche. Ich kann es nicht mehr sehen. Ich will es nicht mehr hören.