Für die Analysten ist es der Börsengang des Jahres. Bis zu 13,6 Milliarden Dollar will Facebook mit der Platzierung eines ersten Aktienpakets in rund zwei Wochen einnehmen, wurde am späten Donnerstagabend bekannt. Damit wäre das soziale Netzwerk fast 100 Milliarden Dollar (76 Milliarden Euro) wert. Und ein Sieger steht mit Gründer Mark Zuckerberg zunächst fest. Mit dann 28 Jahren wird er zum Milliardär, weil er selbst einen Teil seiner Papiere zu Geld macht. Zudem behält er die Kontrolle über sein Unternehmen, denn 57 Prozent der Stimmen bei Aktionärsversammlungen unterstehen seinem Kommando. Das Schicksal eines Steve Jobs bleibt ihm damit erspart. Der legendäre Apple-Gründer wurde 1985 aus seiner eigenen Firma geschmissen.

Doch ob aus dem Debütanten auch ein Börsenstar wird, bleibt fraglich. Der Umsatz ging zuletzt gegenüber dem Vorquartal zurück, die Werbeeinnahmen stiegen schwächer als gewohnt, die Ausgaben für Marketing und Innovationen kletterten kräftig - und das schmälert die Gewinne, auf die Investoren schauen. Hält dieser Trend an, dürfte es für Zuckerberg eine schwierige Mission werden, die Anleger bei der Stange zu halten. Denn die 100 Milliarden werden schnell zur Hypothek. Schließlich ist Facebook damit genauso viel wert wie sechs DAX-Konzerne zusammen: Adidas, Deutsche Bank, Henkel, Metro, Lufthansa - und Beiersdorf.

Der Nivea-Hersteller war übrigens stark gefragt. Mit gut 55 Euro erreichte die Aktie den höchsten Stand seit November 2007. Die Anleger honorieren den Umbau des Hamburger Konzerns. Wer vor sechs Monaten einstieg, freut sich über ein Plus von rund 27 Prozent - ein satter Gewinn in von der Schuldenkrise geprägter Zeit.