Bei der großen Aktion von Haspa und Abendblatt sind wieder 100 000 Euro für Bildungsinrichtungen ausgelobt. Anmeldungen jetzt möglich.

Hamburg. Haspa-Chef Harald Vogelsang macht gleich zu Beginn klar, wie wichtig für ihn dieser Abend ist, die Auftaktveranstaltung für den Hamburger Bildungspreis 2011: "Der Bildungspreis ist für mich eine Herzensangelegenheit. Wir stellen dafür wieder 100 000 Euro zur Verfügung. Das ist auch für die Haspa viel Geld, aber wir machen das gern, um zehn Hamburger Bildungseinrichtungen im vorschulischen und schulischen Bereich auszeichnen zu können."

Schon bei der Verleihung des ersten Hamburger Bildungspreises im vergangenen Jahr, der höchstdotierten Auszeichnung im Bildungsbereich, die in der Hansestadt vergeben wird, hatte Harald Vogelsang angekündigt, dass das keine einmalige Sache bleiben sollte. "Wir sind nicht die Stadt der Ölförderung. Unser Rohstoff ist die Intelligenz unserer Kinder. Sie gilt es zu fördern, das ist unser nachwachsender Rohstoff", so der Haspa-Chef. Ein guter Weg, dies zu tun, sei, denjenigen mehr öffentliche Anerkennung zu geben, die sich in der Bildung engagieren. "Die Resonanz im letzten Jahr war mit rund 160 Bewerbungen ganz großartig. Es wäre aber schön, wenn wir in diesem Jahr noch zulegen könnten. Je mehr, desto besser", sagt Vogelsang.

"Auch wir haben Interesse daran, dass sich im Bildungsbereich etwas bewegt", sagt Matthias Iken, stellvertretender Chefredakteur des Abendblatts. Wie wichtig engagierte Lehrer seien, habe er in seiner eigenen Schulzeit erlebt. "Eine Lehrerin an meiner Schule hat eine Schülerzeitung ins Leben gerufen und mich gefragt, ob ich nicht Chefredakteur werden will." Gute Lehrer könnten Mentoren sein und hätten die Chance, Schüler auf einen guten Weg zu bringen. "Obwohl viele Lehrer einen sehr guten Job machen, bekommen sie wenig Anerkennung und Dank. Der Bildungspreis kann helfen, die Wertschätzung für ihre Arbeit zu steigern", sagt Matthias Iken.

Wie 2010 werden auch in diesem Jahr die Projekte von zehn Hamburger Schulen und Kindergärten gewürdigt. Die Gewinner erhalten je 10 000 Euro. Die Bildungseinrichtungen können sich bis noch zum 30. Juni bewerben. Auch Bewerbungen durch Dritte, beispielsweise von Eltern, Förder- oder Schulvereinen, sind möglich.

Einer der Preisträger im vergangenen Jahr war die Stadtteilschule Barmbek. Für Schulleiter Rüdiger Radler war der Preis eine willkommene Anerkennung der Arbeit an seiner Schule. Sie wurde für ihr naturwissenschaftliches Oberstufenprofil "Hamburg am Wasser" ausgezeichnet. Hinter der Profilidee steht die Erkenntnis, dass sich junge Menschen viel eher für naturwissenschaftliche Fächer interessieren, wenn die Unterrichtsthemen möglichst viel Praxisbezug haben. Der Erfolg seiner Schule ist nachhaltig: "Der Bildungspreis hat auch Auswirkungen auf die Schülerschaft gehabt. Es hat dazu geführt, dass die Anmeldezahlen für das Physikprofil gestiegen sind", sagt Radler. "Im ersten Jahrgang waren es 15 Schüler, für den neuen Jahrgang 2011 gibt es 26 Anmeldungen." Mit dem Preisgeld wurden Laptops mit Entwurfsprogrammen für den Schiffbau angeschafft sowie Fernbedienungen für die Modellschiffe, die die Schüler gebaut haben. "Wir werden uns ganz sicher mit einem neuen Projekt wieder bewerben", kündigt der Schulleiter an, "aber das werden wir hier nicht preisgeben." Gesucht werden für den Bildungspreis auch in diesem Jahr wieder Projekte, die einen besonderen pädagogischen Ansatz haben. Das können spezielle Unterrichtsangebote sein, ungewöhnliche Sportstunden, Umwelt- und Klimaschutzaktionen, Projekte rund um die Ernährung, für Integration und vieles mehr.

Mitmachen können alle gemeinnützigen Bildungseinrichtungen. Wichtig: Alle Bewerber müssen ihr pädagogisches Konzept erläutern und darlegen, wofür sie ihr Preisgeld ausgeben wollen. Eine Jury wird aus allen Bewerbungen die überzeugendsten Projekte und Konzepte auswählen und die entsprechenden Schulen und Kitas besuchen. Am 17. November wird der Bildungspreis verliehen. Die Gewinner und ihre Projekte werden im Abendblatt ausführlich vorgestellt.