Asterix und Obelix hatten Angst, der Himmel könne ihnen auf den Kopf fallen. Heute steigt die mobile Gesellschaft unbedarft in Flugzeuge. Nur eines macht bisweilen Ärger. Aschewolken aus Island verhängen den Himmel. Flugverbot. Und auch dies trübt unsere Unbedarftheit: Weil wir immer mehr Energie verbrauchen, durchlöchert CO2 die himmlische Ozonschicht. In Japan gibt es gar noch eine andere unsichtbare Gefahr: Radioaktivität, die vom Himmel regnet. Ich stelle fest: Der Himmel ist nach wie vor nicht unbedingt ein Ort, der Frieden und Freiheit verspricht. Dabei klingt der "Himmel auf Erden" als geflügeltes Wort so vielversprechend. Nicht zuletzt die biblischen Geschichten um Jesus bieten dafür einen triftigen Grund. Etwa die Schilderung von Jesu Taufe: Als Jesus von Johannes im Jordan getauft wird, da öffnet sich der Himmel und die Stimme Gottes erklingt: "Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Freude." Bei jeder Taufe wird diese Zusage erneuert: "Du bist ein Kind Gottes". Ein himmlischer Lebensgrund, den eine Konfirmandin neulich so formulierte: "Wenn ich meinen Mut zusammennehme und wage, wovor ich Angst habe, dann spüre ich Gott ganz nahe." So fühlt sich für sie der Himmel auf Erden an.

Auch am kommenden Donnerstag dreht sich alles um den Himmel. Der christliche Feiertag erinnert an die Himmelfahrt Christi. Nach seinem Tod und Auferstehung bleiben Jesu Anhänger verstört zurück. Nur langsam begreifen sie, dass Jesus sie nicht ganz und gar verlässt. Er zeigt sich einige Male als Auferstandener. Bis zu dem Tag, als er in den Himmel gehoben wird. Die Menschen starren Jesus hinterher. Da tauchen zwei weiße Gestalten auf: "Was seht ihr zum Himmel? Hier auf Erden werdet ihr miteinander Gott erleben und die Botschaft Jesu weitertragen." Und so geschah es. Das irdische Vertrauen auf Gott hat Menschen seitdem immer wieder beflügelt. Etwa darin, sich gegenseitig wertzuschätzen, die Geschwindigkeit und den Druck zu zügeln oder einfach Energie zu sparen. Als Kinder Gottes können wir den Himmel erden, frei von der Angst, er könnte uns auf den Kopf fallen.

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