Neustadt. Im Prozess um ein mutmaßliches Mitglied der Rockergang Hells Angels hat der unter anderem wegen versuchten Mordes angeklagte Alireza B. gestern eine Erklärung abgegeben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 20-Jährigen vor, im Mai 2010 aus einem fahrenden Auto heraus mehrere Schüsse auf zwei Männer abgegeben zu haben. Einer der Männer, Omid F., 34, hatte erst kurz zuvor eine mehrjährige Haftstrafe abgesessen, weil er ein anderes Mitglied der Hells Angels niedergeschossen hatte. "Ich wollte ihm einen Denkzettel verpassen", erklärte Alireza B. gestern. Er habe den Mann nicht töten wollen, sei "bekifft" gewesen, ein zweiter Schuss habe sich versehentlich aus der Waffe gelöst. Die Vergewaltigung einer 18-Jährigen, die er zur Prostitution gezwungen haben soll, stritt er ab. Da hier von einem Geständnis keine Rede sein könne, fühle sich die Staatsanwaltschaft an im Vorfeld erörterte Strafmaßerwägungen "nicht mehr gebunden", sagte der Anklagevertreter. Der Prozess wird fortgesetzt.