Die traurige Wahrheit von Kerstin Teuber

Lang währte es, hoffentlich wird nun endlich alles gut. Die Musicalversion von "Spider-Man" entwickelt sich zur Elbphilharmonie New Yorks: Mit bislang 60 Millionen Euro Produktionskosten ist es das teuerste Musical der Broadway-Geschichte. Sechsmal wurde die Premiere nach hinten verschoben, 146 Previews gab es mittlerweile. Vier Künstler verletzten sich während der Proben schwer, brachen sich Rippen, Schädelknochen, Rückenwirbel. Im April schließlich der totale Stillstand: Die Regisseurin wurde ersetzt, die Geschichte überarbeitet. Am 15. Juni ist es nun - wieder einmal - offiziell so weit: "Spider-Man: Turn Off The Dark" feiert Premiere.

Vor allem die Comedians dürften wenig erfreut über die Nachricht sein, schließlich war das pannengeplagte Musical eine schier unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Zum "Nationalen Witz" erklärte die "New York Times" das Musical, Komödiantin Joan Rivers eröffnet ihre Shows mit einer Schweigeminute "für alle tapferen Amerikaner, die da draußen ihr Leben riskieren für ,Spider-Man'", Schauspieler Steve Martin twittert: "Wollte gerade Spider-Man 3 auf DVD gucken. Bin über Kabel gestolpert. 2 Stunden Verzögerung." Sogar eine Parodie namens "Spidey Project" läuft in New York. Aber was wird der nächste Running Gag? Ein wenig Bedenkzeit bleibt: Ein Mathematiker errechnete, dass "Spider-Man" mindestens zwölf Jahre ausgebucht laufen müsste, um die Kosten wieder einzuspielen.