Junge Räuber begehen 30 Überfälle am Billstedter U-Bahnhof. 15-Jähriger in Untersuchungshaft

Billstedt. Die Polizei hat einer Bande von jugendlichen Räubern in Billstedt das Handwerk gelegt. Nachdem die Zahl der Straßenüberfälle rund um den U-Bahnhof Billstedt in den vergangenen Wochen erheblich gestiegen war, führte die Polizei in diesem Bereich Schwerpunkteinsätze durch. Fast 60 Beamte waren in der vergangenen Woche im Einsatz. Dabei klärten sie 30 Taten auf. Zwölf Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren wurden vorübergehend festgenommen. Sechs davon waren an mehreren Überfällen beteiligt. Ein 15-Jähriger, der bereits wegen Gewaltdelikten polizeibekannt ist, kam ins Untersuchungsgefängnis. Er hatte nicht nur mehrere Überfälle begangen, sondern auch geplant, eine Spielhalle zu überfallen. Im Gegensatz zu seinen Komplizen bestreitet er die Taten.

Zunächst überfielen die Jugendlichen Gleichaltrige. "Als sie merkten, dass sie damit Erfolg hatten, trauten sie sich auch an Erwachsene heran", sagt eine Polizeisprecherin. Die Täter hatten es auf Handys, Geld und Schmuck abgesehen. Die Beute verkauften sie anschließend in An- und Verkaufsläden.

Als sich die Anzeigen wegen Raubüberfällen häuften, überprüfte die Polizei im großen Stil verdächtige Jugendliche im Stadtteil. Die Beamten führten sogenannte Gefährderansprachen durch, besuchten also bereits polizeibekannte Täter zu Hause. Auch die Reiterstaffel kam zum Einsatz. Laut Polizei habe dies "Eindruck" bei den Jugendlichen hinterlassen. Die berittenen Beamten hätten sich nicht wie ihre herkömmlichen Kollegen mit Widerständen oder Beschimpfungen konfrontiert gesehen. Außerdem durchsuchten die Fahnder Wohnungen mehrerer Verdächtiger. Dabei stellten sie nicht nur Teile der Beute sicher, sondern auch Messer, mit denen die Räuber ihre Opfer bedroht hatten.