Für Peter Tschentscher ist das geplante Wohnhaus am Kanal “ein sinnvolles und wichtiges Projekt“

Eimsbüttel. Bei seinem ersten offiziellen Besuch des Bezirks Eimsbüttel hat sich Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD) am Freitag auch ein Bild von jenem Ort gemacht, an dem seit Jahren dicke Luft herrscht: das Grundstück zwischen Isebekkanal und U-Bahn-Station Hoheluftbrücke, auf dem sich ein Bunker, ein Parkplatz und eine McDonald's-Filiale befinden. Die Isebek-Initiative will den Bau eines Wohnhauses an dieser Stelle verhindern, um einen Naturraum zu erhalten. Vor dem Verwaltungsgericht ist die Bürgerinitiative jetzt jedoch gescheitert, der Bezirk hat bereits einen Bauvorbescheid an den Investor geschickt.

Finanzsenator Peter Tschentscher hofft nun, dass möglicht bald mit dem Bau begonnen werden kann. "Das ist ein gutes und sinnvolles Projekt", sagte er. Nachdem ein geplanter Büroneubau - das Hoheluftkontor - durch einen Bürgerentscheid gekippt worden war, will der Investor Bauplan Nord nun an derselben Stelle ein siebenstöckiges Haus mit 50 Wohnungen unter anderem für Studenten und Behinderte errichten: das Isebek-Domizil. "Das sind 50 wichtige Wohnungen", sagte Tschentscher. "Wir können nicht jährlich 6000 Wohnungen in Hamburg errichten, ohne das Stadtbild zu verändern."

Die Begründung der Isebek-Initiative, dass durch die Bebauung der bereits versiegelten Fläche ein Naturraum zerstört würde, kann der Finanzsenator nicht nachvollziehen: "Das ist kein Biotop, sondern ein Ort, an dem etwas passieren muss." Wenn alles beim Alten bliebe, hätte niemand etwas davon. Tschentscher: "Bürger sollen sich engagieren und auch kritisch äußern." Aber unterschiedliche Interessen müssten abgewogen werden. "Ich sehe kein starkes Argument, das gegen das Isebek-Domizil spricht." Zudem verstoße der geplante Neubau nicht gegen den Bürgerentscheid vom 1. Juli 2010. Tschentscher betonte: "Das Bürgervotum darf nun nicht für etwas genutzt werden, was darüber hinausgeht." Unterdessen kündigte Bezirkschef Torsten Sevecke (SPD) an, dass die Abrissgenehmigung für den Bunker und das McDonald's-Gebäude bereits in den kommenden Wochen erteilt werde.