Ein Dankeschön von Birgit Reuther

Ja, auch Hamburgs Nachtleben kann leuchten. Und in Phasen, in denen es das besonders gut tut, in denen der Klub, das Konzert, die Kaschemme verführerisch funkeln, in Zeiten also, in denen das Ausgehen Abend auf Abend geschehen muss, hat sich im Freundeskreis ein Satz etabliert: "Einer muss den Job ja machen." In der dritten Nacht ist die Erschöpfung schon nicht mehr latent. Sie ist ein Tier, das nach Schlaf ruft. Aber die Sehnsucht ist stärker. Wie heißt es so schön im Song "Saturday Night" von Suede: "We'll go where people go and let go." Doch eines muss da sein, um in der Nacht zu den Leuten zu gehen und sich gehen zu lassen: die Orte.

Viele von uns haben nun Tino Hanekamps Buch "So was von da" gelesen. Der Autor war Mitbetreiber der Weltbühne. Am Ende der Reeperbahn ließ sich von plüschigen Separees aus auf die Lichter der Straße und das Glitzern der Discokugel gucken. Später eröffnete Hanekamp im Bunker das Uebel & Gefährlich, ein Sammelbecken aus Beton für die Menschen der Nacht. Den Irrsinn des Ausgehlebens beschreibt er in seiner turbulenten, traurigen, tollen Story. Unter Druck zwischen Behörde und Kiezkriminellen. Und dann muss auch noch "Gemüse" für die Bowle gekauft werden.

Wenn das Betreiben eines Klubs nur fünf Prozent so anstrengend ist wie in dem Roman beschrieben, werden wir nie wieder sagen: "Einer muss den Job ja machen." Wir wissen jetzt, wer das tut. Und wir sagen: Danke.