Altstadt. Trotz laufender Spardebatte bewilligte der neue Bildungssenator Ties Rabe mehr als 100 neue Stellen in seiner Behörde. Um kritischen Nachfragen vorzubeugen, schob er gestern schnell noch das Finanzierungsmodell nach. Die 108 Erzieher und Sozialpädagogen, die im nächsten Schuljahr eingestellt werden sollen, um die Betreuung von Sonderschülern an allgemeinbildenden Schulen zu verbessern, würden aus Bundesmitteln finanziert, sagte der SPD-Politiker. Im komplizierten Gesetzeswerk zum Bildungs- und Teilhabeprogramm der Berliner Koalition machten die Hamburger einen Topf ausfindig, aus dem die zusätzlichen 4,8 Millionen Euro jährlich für Schulsozialarbeit bezahlt werden könnten, so der Präses der Schulbehörde.

Nach einer Schulgesetzänderung im vergangenen Jahr, die jedem Kind in Hamburg freie Schulwahl garantiert, haben sich die Anmeldezahlen von Sonderschülern an allgemeinbildenden Schulen deutlich erhöht. Waren es bislang 17 Prozent der durchschnittlich 900 betroffenen Schüler eines Jahrgangs, sind es jetzt 53 Prozent. Das Problem: Es gab an den Schulen zu wenig Betreuer. Im Schuljahr 2011/12 sollen nun 54 Erzieher- und 54 Sonderpädagogen eingestellt werden.