Neustadt. Das Landgericht blieb in diesem brutalen Fall gerade einmal zwei Monate unter der Strafobergrenze von viereinhalb Jahren, die der Angeklagten als "Belohnung" für ein Geständnis zugesichert worden waren. Wegen besonders schweren Raubes schickte die Kammer Naska A. gestern für vier Jahre und vier Monate hinter Gitter. Die 29-Jährige hatte zum Prozessauftakt gestanden, gemeinsam mit einer 17 Jahre alten Mittäterin eine gehbehinderte, 83 Jahre alte Rentnerin in deren Rahlstedter Wohnung im Oktober 2010 beraubt zu haben.

Als vermeintliche Mitglieder der Zeugen Jehovas hatten sich die beiden Frauen zuvor das Vertrauen der alten Dame erschlichen, die sie für "Glaubensschwestern" hielt. In der Wohnung schlug eine der Frauen ihr Opfer mit einem Kerzenständer nieder. Fast 15 Stunden lag die 83-Jährige bewusstlos in ihrem eigenen Blut. Den Schlag konnte das Gericht Naska A. jedoch nicht nachweisen. Ihre Mittäterin war bereits im Februar zu zwei Jahren Jugendstrafe verurteilt worden.