Aber Ministerin lobt Jobtauglichkeit der Bachelor-Absolventen

Die Hochschulabschlüsse Bachelor und Master klingen Jahre nach ihrer Einführung in Deutschland immer noch seltsam exotisch. Das Versprechen der Politik, dass mit den neuen Namen mehr Internationalität verbunden sei, wurde aber gerade nicht eingelöst. Zu unterschiedlich sind die Leistungen in den Ländern - trotz Einheitsbezeichnung. Und zu mehr Auslandssemestern haben Bachelor und Master auch nicht geführt. Dafür reicht die Zeit nicht in der kompakten, verschulten Uni-Ausbildung. Vorrangig sollten damit ja auch knappe Lehrkapazitäten den Rekord-Studentenmassen angepasst werden.

Am Ende entstand ein System, in dem junge Leute im Schnelldurchlauf von meist nur sechs Bachelor-Semestern ein Maximum an Stoff pauken müssen und sich von der Elterngeneration vorschwärmen lassen können, was früher Studienfreiheit war.

Nun muss man alten Zeiten nicht immer nur hinterherweinen. Der höhere Studiendruck hat durchaus positive Seiten: regelmäßige Leistungskontrollen, schnelle Abschlüsse. Dass Firmen, zumal in einer Boomphase, die Absolventen akzeptieren, auch wenn oft die versprochene Praxistauglichkeit fehlt, ist eine Erkenntnis, für die Bildungsministerin Schavan nicht mal eine Studie nötig gehabt hätte. Aber früher wie heute gilt: "Was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen."