Die Initiative war eigentlich längst überfällig. Nun hat Hamburg als Gastgeberstadt der Innenministerkonferenz den Stein ins Rollen gebracht und das öffentliche Augenmerk auf das Problem "Cybercrime" gelenkt. Sollte Deutschland durch den Anstoß Hamburgs eine bundesweite Zentralstelle zur Bekämpfung der Internet-Kriminalität bekommen, wäre dies der erste große Wurf von Hamburgs Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU).

Zugegeben: Bis dahin ist es noch ein langer Weg. Doch ihn nicht anzutreten, hieße Kapitulation vor einem der rasant wachsenden Verbrechensfelder des jungen 21. Jahrhunderts. International vernetzte Internet-Betrüger erwirtschaften Millionen und Milliarden Euro, die Anonymität des weltweiten Netzes ist ihre Lebensversicherung.

Schon viel zu lange haben BKA und Länderpolizeien nebeneinanderher ermittelt. Rat von außen holen die Behörden sich bislang nur in Ausnahmefällen. So schaffen es Netz-Ganoven, Hacker und Cyber-Kriminelle, den Fahndern stets einen Schritt voraus zu sein. Eine mit Netz-Experten besetzte Ermittlungsstelle, die bestenfalls mit ähnlichen Zentren im Ausland zusammenarbeitet, ist fast die einzige Chance, Laptop-Täter einzuholen. Bleibt die Frage, wie ein solches Kompetenzzentrum zu finanzieren ist. Solche Experten sind teuer. Doch von ihrem Wissen lebt das Konzept, das Ahlhaus vorschwebt.