Das Zentrum des Bezirks wurde für vier Millionen Euro attraktiver gemacht. Eine Gemeinschaftsleistung von Stadt, Grundeigentümern und Geschäftsleuten

Fünf Jahre hat es gedauert. Nun soll das attraktiver gestaltete Herz von Wandsbek neu eröffnet werden. Vom 18. Juni an feiern Bezirk und Geschäftsleute mit einen Stadtteilfest drei Tage lang den örtlichen "BID". Hinter den Buchstaben steht "Business Improvement District"; das bedeutet den Zusammenschluss von Grundeigentümern und Geschäftsleuten, die mit einem eigenen Konzept in ihr Quartier investieren, um es schöner zu machen.

Die Wandsbeker Marktstraße wird als Boulevard den Charakter des Zentrums neu prägen. "Wir erwarten 20 000 Fest-Besucher", sagt Sebastian Binger vom BID Wandsbek. Bei dem Stadtteilfest werden nicht nur die Geschäfte öffnen, sondern Musik-, Kleinkunstveranstaltungen, Buden und Marktstände die Besucher anlocken.

Wandsbek positioniert sich gegenüber Barmbek und Bergedorf

Wandsbeks stellvertretender Bezirksamtsleiter Frank Schwippert sagt dem Abendblatt: "Anlieger, Stadt und Bezirk investieren gemeinsam vier Millionen Euro in Wandsbeks Zentrum. Die Einkaufsmeile rund um den Wandsbeker Markt bleibt damit auch in Zukunft attraktiv und wettbewerbsfähig und positioniert sich gegenüber dem wachsenden Einzelhandel in Stadtteilen wie Barmbek oder Bergedorf." Seit Oktober 2005 bereitet ein Lenkungskreis mit Grundeigentümern und Einzelhändlern, dem Verein City Wandsbek, dem Bezirksamt Wandsbek, der Stadtentwicklungsbehörde, der Handelskammer Hamburg und der Helmut-Schmidt-Universität den BID Wandsbek vor. 852 000 Euro steckt Hamburg in die Geh- und Radwege.

"Der BID Wandsbek ist ein gutes Beispiel dafür, wie auch außerhalb der Innenstadt Anlieger zusammen mit der Stadt die Lebensqualität in ihrem Stadtteil verbessern können. Es entsteht ein Boulevard mit breiten Fuß- und Radwegen, der trotz Verkehrsbelastung eine hohe Aufenthaltsqualität bietet", sagt Oberbaudirektor Jörn Walter dem Abendblatt. Damit würden städtebaulich die Maßnahmen der Stadt zur Neugestaltung des Zentralen Omnibusbahnhofs Wandsbek und des Marktplatzes durch die Grundeigentümer und Geschäftsleute gelungen abgerundet.

Ein neues Pflaster und beleuchtete Bäume

Der BID umfasst den Bereich rund um beide Seiten des Wandsbeker Marktplatzes zwischen Robert-Schuman-Brücke und Hammer Straße. Zu den Neuerungen gehört die Verbreiterung des Gehwegs vor dem Quarree um 2,5 auf neun Meter. Die Wege sollen schwellenfrei sein. Daneben gibt es neue Bänke, neue Fahrradständer, ein neues Pflaster, beleuchtete Bäume und besser nutzbare Fahrradwege. "Wir erwarten mit der neuen Aufenthaltsqualität einen deutlich höheren Lauf der Kunden", sagt Sebastian Binger. Um alles besser koordinieren zu können, soll ein einheitliches Standortmarketing und ein Management für das Wandsbeker Zentrum eingerichtet werden.

Der Bezirk will sogar ein besonders leidiges Problem anpacken: die Zweite-Reihe-Parker an der Marktstraße. "Statt wie üblich dreimal wöchentlich, ist der Bezirkliche Ordnungsdienst nahezu täglich vor Ort. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den Falschparkern", sagt Bezirkssprecherin Christiane Kuhrt.