"Wir lieben das Fliegen", sagt Timo Zaremba. "Wir", das sind die 40 Mechaniker und Flugelektronikspezialisten der "Flightline". Ihre Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass ein A380, der fertig lackiert und ausgestattet wurde, möglichst ohne Verzögerungen seine letzten Testflüge vor der Abnahme durch den Kunden absolviert. Und das erfordert hohe Flexibilität des Teams. Denn es kann sich nicht nur beim Durchtesten des Jets herausstellen, dass noch ein Bauteil ausgetauscht werden muss. "Auch das Wetter kann uns einen Strich durch die Rechnung machen", sagt Zaremba - oder eine Vulkanaschewolke. Ihretwegen wartete der erste A380 für die Lufthansa fünf Tage am Boden.

"Sonst kommt es aber nicht häufig vor, dass wir einen geplanten Flug absagen müssen", versichert Zaremba. Beim ersten Flugzeug für einen Kunden, so wie bei der Lufthansa-Maschine, sind sechs Starts üblich, bevor die Piloten des Abnehmers zum letzten Prüfflug selber an Bord gehen. Bis zu zehn Stunden dauern die Testflüge über Helgoland oder Friedland, auf denen nicht zuletzt die Kabinenausstattung zeigen muss, dass alles planmäßig funktioniert.

Zweifellos würde Zaremba dann am liebsten selbst im Cockpit sitzen, doch die Lizenz dafür hat er nicht. Er fliegt nur kleine Propellermaschinen, "gerne auch beim Kunstflug". Die Begeisterung für die dritte Dimension liegt offenbar in der Familie: Zarembas Frau arbeitet am Hamburger Flughafen, der Vater des 34-Jährigen war bei der Lufthansa.

Zaremba hat bei Airbus gelernt und führt ein junges Team an

Seit 1993 ist Zaremba bei Airbus. Zunächst hat er Fluggerätebauer gelernt und anschließend "selber geschraubt". Seit knapp drei Jahren leitet er die "Flightline". Zaremba ist stolz auf sein auffallend junges Team, das im Schichtdienst arbeitet, an sieben Tagen der Woche: "Alle sind hoch motiviert, die muss man eher bremsen." Manchmal scheint es, als gehöre sogar ein bisschen Verrücktheit dazu: "Wir hören im Büro kein Radio, wir hören Flugfunk." Die Aussicht vom Schreibtisch ist für einen Luftfahrtbegeisterten wie Zaremba traumhaft: Vier A380-Maschinen stehen an diesem Tag auf dem Vorfeld.

Was ihm an seiner Tätigkeit besonders gefällt: "Wir erleben auch die schönen Momente. Wir sind die Ersten, die sich mit dem Kopfhörer einstöpseln, wenn ein Flugzeug aus Toulouse zur Ausstattung in Hamburg landet, und wir sind die Letzten, die Tschüs sagen, wenn es vom Kunden abgeholt wird." Der Abschied ist zum Ritual geworden: "Wir begleiten den Jet bis an die Startbahn und stehen da, wenn er abhebt, mancher mit einer Träne im Auge."