Guter Start in die Brutsaison - aber der Lebensraum wird immer kleiner, warnt der Nabu

Nach Zählungen des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) brüten zurzeit 18 Weißstorch-Paare in Hamburg. Damit sei ein guter Start in die Brutsaison gelungen, teilte der Nabu gestern mit. Im vergangenen Jahr hatten 15 Paare 36 Junge zur Welt gebracht. Allerdings könnten Wetterkapriolen, Revierkämpfe und Unfälle das Brutgeschäft noch beeinträchtigen, sagt der Nabu-Ornithologe Sven Baumung.

Insgesamt stehen den Hamburger Störchen rund 50 Nester zur Verfügung, die der Nabu seit mehr als 35 Jahren betreut. "Seit etwa zehn Jahren ist der Storchenbestand in der Hansestadt stabil", sagt Baumung. Im Schnitt brüteten in diesem Zeitraum pro Jahr 14 Storchenpaare erfolgreich. 1947 seien es jedoch noch 43 Paare gewesen, 1934 sogar 97 Paare. Das liege daran, dass sich die Stadt im Laufe der Jahrzehnte in die Wiesen- und Feuchtgebiete der Vier- und Marschlande ausgedehnt habe.

Jedes Storchenpaar benötige in Horstnähe rund 20 Hektar feuchtes Grünland, um seine Jungstörche satt zu kriegen, sagt Baumung. Wenn dieses Gelände wie in Billwerder, Moorfleet und Allermöhe mit Häusern zugebaut werde, bleibe für die Störche immer weniger Raum übrig. Funktionierende Brutgebiete seien auch auf ein angemessenes Management der Wasserstände und auf eine umweltverträgliche, giftfreie Landwirtschaft angewiesen.