In den ehemaligen Altonaer Amtsgebäuden sollen die Werke des berühmten Hamburger Landschaftsmalers Eduard Bargheer gezeigt werden.

Hamburg. Der Jenischpark, eine der schönsten englischen Parkanlagen Norddeutschlands, wird um eine Attraktion reicher: Der Nachlass des berühmten Hamburger Malers Eduard Bargheer aus Blankenese soll in den ehemaligen Gebäuden der Gartenbauabteilung gezeigt werden. Hamburg erhält damit ein weiteres kleines, feines Museum. Außerdem ist eine "herausragende" Landschaftsarchitektur geplant; und neben einem Café soll auch eine Abteilung für Museumspädagogik in die Gebäude einziehen. Das haben die Stadtentwicklungs-, die Kultur- und Finanzbehörde gemeinsam mit dem Bezirksamt einstimmig beschlossen.

Der auf Finkenwerder geborene Maler Eduard Bargheer (1901-1979) ist besonders für seine hellen Landschaftsaquarelle bekannt, die im Stil an Paul Klee erinnern. Bargheer war Mitglied der Künstlervereinigung Hamburger Sezession, zu deren Zielen eine Verbesserung des künstlerischen Klimas in Hamburg zählte. Die Werke Bargheers werden jetzt noch in einem Privatmuseum in einer reetgedeckten Fischerkate am Hang des Süllbergs ausgestellt.

Um die Entwicklung der seit fast zwei Jahren leer stehenden Gebäude und des umgebenden Geländes am nordwestlichen Rand des denkmalgeschützten Jenischparks hat es heftige Auseinandersetzungen gegeben, als Pläne einer Architektur-Akademie der gmp-Stiftung bekannt geworden waren. Der bekannte Architekt Meinhard von Gerkan (gmp Architekten) hatte auf der rund 15 000 Quadratmeter großen Fläche den Neubau einer Akademie mit zwei Vollgeschossen plus Dachgeschoss sowie zwei Flügelbauten mit Wohnungen für 70 Studenten geplant.

Besonders an den fast 15 Meter hohen Glas-Stahl-Bauten hatte sich der Protest entzündet. So kritisierte Christoph von Jenisch vom Verein "Freunde des Jenischparks" die geplanten "völlig artfremden und weder zur Landschaft noch zur Nachbarschaft passenden" Gebäude.

Weiterhin war bei Bezirksabgeordneten der Eindruck entstanden, die geplante Architektur-Akademie am Hochrad 75 solle schnell durchgedrückt werden. Der Senat hat darauf mit einem "Interessenbekundungsverfahren" einen Investor für eine "parkverträgliche Nutzung" gesucht. Dabei wurde nicht nach dem Höchstgebot, sondern nach dem besten Konzept entschieden. Das Rennen machte der "Eduard Bergheer Nachlass" in einer einstimmigen Entscheidung.

Die Stadtentwicklungsbehörde begründet die Entscheidung für das Kunstmuseum damit, dass sich dies "am besten in das bestehende Profil des Jenischparks und seiner Museen einfügt, dieses weiter schärft und um eine neue, für Hamburg typische Komponente bereichert".

Die Bargheer-Museumsmacher sollen nun einige Auflagen erfüllen: Der Umbau und die Neubauten müssen mit den Behörden abgestimmt werden. Die Freiraumplanung ist dabei in "einer dem Standort angemessenen Gestaltqualität zu entwickeln". Innerhalb eines halben Jahres sollen die Kooperationspartner für Café und Museumspädagogik genannt werden.

Die Entscheidung der Behörden wird am kommenden Mittwoch im Bezirksamt Altona beraten.

Mehr über den Künstler im Internet: www.eduard-bargheer.de