Niemanden wird es verwundern, dass die Menschen in Deutschland tief beunruhigt sind. Grund sind die zuletzt in immer kürzeren Abständen gestiegenen Milliardenbeträge für die Rettung von Euro-Ländern vor dem Staatsbankrott. Ist das Geld noch sicher? Wohin jetzt damit? So lauten die Fragen, die sich geradezu aufdrängen.

Eines aber ist sicher: Vor Panikreaktionen sollte man sich hüten. Dazu gehört der Reflex, größere Teile des Vermögens in Gold zu investieren. Zwar kann Gold nicht wertlos werden wie Geld. Aber ein Blick auf die zurückliegenden drei Jahrzehnte zeigt, dass der Wert des Metalls auch sehr stark sinken kann - und Zinsen bringt es ohnehin nicht. Nur ein bevorstehender Zusammenbruch des Finanzsystems könnte es rechtfertigen, mehr als vielleicht zehn Prozent des Vermögens in Gold anzulegen.

Ebenso fragwürdig wäre es, um jeden Preis eine vermeintlich wertstabile Immobilie zu kaufen und sich dafür womöglich hoch zu verschulden. Natürlich ist es ein sehr beruhigender Gedanke, eines Tages mietfrei wohnen zu können. Wer aber aufgrund der aktuellen Nachrichten einen hohen Kredit aufnimmt, ohne hinreichend sicher sein zu können, nicht vielleicht schon in den nächsten Jahren den Arbeitsplatz zu verlieren, handelt fahrlässig - etliche Familientragödien belegen dies.

So unbefriedigend das auch sein mag: Hinter alle Anlageempfehlungen muss man derzeit ein Fragezeichen setzen, eben weil niemand weiß, wie es an den Finanzmärkten weitergeht. So bleibt nichts als die altbewährte Regel: Nicht alles auf eine Karte setzen, sondern das Risiko streuen - mit kühlem Kopf.