Seit Februar 2009 wurde vor dem Landgericht verhandelt, gut 80 Prozesstage lang. Gestern folgte die Große Strafkammer 14 weitgehend den Anträgen der Staatsanwaltschaft und verurteilte die Brüder Xhafer, 41, und Sefer Osmani, 38, für den Handel mit Kokain zu empfindlichen Haftstrafen.

Demnach muss Xhafer acht und Sefer dreieinhalb Jahre ins Gefängnis. Der dritte Hauptangeklagte, Mayk K., 48, muss für vier Jahre und drei Monate hinter Gitter. Wegen Beihilfe erhielten die Mitangeklagten Samet Z., Marc J. und José S. zur Bewährung ausgesetzte Freiheitsstrafen zwischen 15 Monaten und zwei Jahren.

Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hatten Xhafer, Sefer und Mayk K. von April 2006 an den Kokain-Schmuggel von Ecuador nach Europa organisiert und abgewickelt. Mayk K. hatte sich den Osmani-Brüdern als Unterhändler für Drogengeschäfte angeboten. Xhafer und Sefer sollen im Hintergrund die Geldbeschaffung und Bezahlung der Drogen übernommen haben. Im Mittelmeerraum soll Xhafer vier Kilo Kokain an Händler weiterverkauft haben. Weitere sechs Kilo Kokain, für die die Angeklagten 27 000 Dollar angezahlt hatten, erreichten Europa jedoch nie. Monatelang stand ein V-Mann der Polizei mit den Dealern in Verbindung, zudem überwachten Fahnder das Telefon von Mayk K. - so flog die Sache damals auf.