Die Franzosen können es einfach besser. Nicht nur l'amour, sondern auch Glamour und am liebsten beides zusammen. Den jüngsten Beweis tritt Pal Sarkozy an, Frankreichs "President Dad". Den haben ungeachtet seines reifen Alters von 82 Jahren zwei Musen geküsst, gleichzeitig. Wohin, ist nicht überliefert, aber es waren ja wohl französische Musen. Aus Papa Sarkozys Memoiren "So viel Leben" erfahren wir auch sonst reichlich Details über seinen Aufstieg vom mittellosen Flüchtling zum Don Juan unter den Pariser Reichen und Schönen. Dagegen lesen sich die dreibändigen "Erinnerungen" eines Helmut Kohl nicht ganz so ergiebig.

Und seine Computercollagen stellt Sarkozy senior derzeit in Paris aus, neben den Champs-Élysées, quasi gegenüber vom Grand Palais. Das Volk soll ja was haben von seinen Royals.

Mit so viel Lebensart können wir Teutonen natürlich nicht mithalten. Ole, der Konzertpianist, liebt heimlich Angela, die Balletttänzerin? Von wegen. Immerhin einen adligen Politikervater mit Musenkuss haben wir zu bieten, Georg Enoch Robert Prosper Philipp Franz Karl Theodor Maria Heinrich Johannes Luitpold Hartmann Gundeloh Freiherr von und zu Guttenberg. Dirigent. Aber leider Franke, und über sein Liebesleben ist auch nichts bekannt. Und was sagte er kürzlich der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung"? "Im Rückblick hätte ich als junger Musiker manchmal lieber Meier geheißen." So wird das hierzulande nie was mit dem Glamour.