Hamburg. Die Zahl der Straftaten aus dem linksextremen Spektrum in Hamburg ist im vergangenen Jahr massiv angestiegen. Mit 757 Taten lag sie um gut 40 Prozent höher als im Vorjahr. Das geht nach Abendblatt-Informationen aus dem Verfassungsschutzbericht hervor, den Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) und Heino Vahldieck, Chef der Landesamtes für Verfassungsschutz, heute präsentieren werden. Im Jahr 2008 waren 535 Taten mit linksextremem Hintergrund in Hamburg verübt worden.
Die Zahl der rechtsextremen Straftaten ging im vergangenen Jahr zurück. Die Polizei verzeichnete 318 strafbare Handlungen aus der rechtsextremen und Neonazi-Szene - gegenüber 385 Taten im Vorjahr.
Die ungewöhnliche Steigerung der Fallzahlen im linksextremen Spektrum geht vor allem auf die schweren Ausschreitungen bei den beiden Schanzenfesten zurück. Aber auch die Serie von Brandstiftungen an geparkten Autos wurde in die Statistik aufgenommen.
Mittlerweile sucht die Polizei mit Bildern aus Überwachungskameras nach den jungen Krawallmachern, die sich in den Nächten um den 1. Mai im Schanzenviertel an Plünderungen und Zerstörungen beteiligt hatten. Ihnen wird schwerer Landfriedensbruch vorgeworfen - eine Straftat, die mit mindestens einem Jahr Gefängnis geahndet wird. Die Bilder zeigen unter anderem Jugendliche, die in einer Drogerie Sektflaschen stehlen.