Am Aktionstag für die Gleichstellung und gegen die Diskriminierung behinderter Menschen sind gestern mehrere Hundert Hamburger auf die Straße gegangen, um zu protestieren. Der Verein "Autonom Leben" hat vorm Bezirksamt Eimsbüttel eine Protestkundgebung veranstaltet, zu der rund 100 Teilnehmer kamen. "Wir haben uns das dortige Sozialamt ausgesucht, weil es mindestens vier junge Körperbehinderte aus reinen Kostengründen in ein Altenheim abschieben will", heißt es auf der Homepage des Vereins. In einer Stellungnahme weist das Bezirksamt die Vorwürfe entschieden zurück. In zwei Fällen sei etwa eine geeignete Einrichtung gefunden worden, aber gegen den Vorschlag hätten sich die Betroffenen vor Gericht gewehrt.

Auch die GEW machte mobil: 150 Eltern und Pädagogen protestierten vor den Landesgeschäftsstellen der Regierungsparteien GAL und CDU. Sie wehren sich gegen Kürzungen bei der Integration von behinderten Schülern an allgemeinen Schulen. Ulla Kehl, Sprecherin der GEW-Fachgruppe Sonderpädagogik: "Die sonderpädagogische Förderung wird im neuen Modell um bis zu zwei Drittel abgesenkt."