Es ist bestimmt bloßer Zufall, dass die Griechischen Filmtage im Metropolis gerade heute anbrechen. Aber irgendwie auch ganz großes Kino. Ausgerechnet jetzt, da klar ist wie warmer Ouzo: Hellas hat sich fulminant verrechnet, und der Rest der Welt muss zähneknirschend zahlen.

Den "Preis der Liebe" gewissermaßen. Oder jedenfalls den für die verpflichtende Zuneigung zwischen den EU- und IWF-Partnern. Von denen sich übrigens schon manche fragen, ob sie im falschen Film sind.

Angesichts einiger Titel der elf Werke, die bis Ende Mai laufen, fragen wir uns allerdings offen gesagt, wie lange im Voraus die Filmschaffenden zwischen Paros und dem Peloponnes die prekäre Situation prognostiziert haben: "Der Preis der Liebe" wurde 1983 gedreht. "Das Frühlingstreffen" (passt zu jedem aktuellen Krisengipfel) ist auch schon elf Jahre alt. In der Komödie geht es übrigens um ein Dorf mit diebischer Reputation.

Und dass Griechenland "Steinerne Jahre" bevorstehen, nahm Regisseur Pantelis Voulgari schon 1985 vorweg. Obwohl dieses Passionsspiel das Unzerstörbare in den Hellenen thematisiert, Hoffnung und Stärke in den Gesichtern großformatig zeigt.

Symbolträchtiger wäre nur noch eine sehr freie, sehr vorausschauende Variation von Zack Snyders Gyros-Schlachtplatte "300", einer US-Produktion aus dem Jahr 2007. Unvergessen bliebe, wenn König Leonidas den ausländischen Abgesandten, einen Vorboten drohender Milliarden-Probleme, mit einem Fußtritt in das riesige Haushaltsloch beförderte - mit den Worten: "Das! Ist! Spartag!"