Am Beispiel der Förderung von Solar- und Pelletheizungen zeigt sich ein grundlegendes Dilemma der deutschen Politik: Die Regierenden formulieren ehrgeizige Ziele, aber dann fehlen die Mittel, sie zu realisieren.

Dabei wird niemand bezweifeln, dass es sinnvoll ist, fossile Brennstoffe wie Öl oder Gas nicht mehr im bisherigen Maß zu verheizen, sondern sie möglichst weitgehend durch nachhaltige Energieträger zu ersetzen. Wirtschaftsliberale, die Subventionen grundsätzlich ablehnen, würden jedoch sagen, der Markt werde das schon von allein regeln: Wenn das Öl knapper wird, steigt der Preis - und die Installation einer Solarthermieanlage rechnet sich.

Aber diese Argumentation hat ihre Tücken. Denn die Entwicklung einer neuartigen Technologie bis zur Marktreife dauert lange, was sich zum Beispiel an den Elektroautos zeigt. In der Anfangsphase sind die Produkte wegen geringer Stückzahlen und unausgereifter Technik sehr teuer, verglichen mit dem Herkömmlichen. Das dämpft die Nachfrage. Weil sie gering ist, fehlt es auch an der Infrastruktur - im Fall der Heizungen kann die Beschaffung von Holzpellets zeitweise zur Herausforderung werden. Der politisch erwünschte Umstieg auf nachhaltige Energieträger dürfte sich ohne Anschubhilfen somit über Jahrzehnte hinziehen oder gar ausbleiben.

Natürlich könnte man auch darauf setzen, dass ein schneller, drastischer Anstieg der Energiepreise den umweltfreundlichen Technologien auch ohne Fördergelder rasch zum Durchbruch verhilft. Aber wer wünscht sich ein solches Szenario schon?