Hans-Juergen Fink wohnt mit Unterbrechungen seit 1980 im Schanzenviertel. Er ist Kulturkorrespondent.

Mein Lieblingsplatz

Der kommunikative Kaffee-Garten vor dem Café Unter den Linden Julius-/Ecke Lippmannstraße. Nur ein paar Schritte von der Piazza entfernt verlaufen sich hierher selbst am Wochenende nur wenige Schanzen-Gucker, hier kann man von Montag bis Freitag bis 14 Uhr, am Wochenende sogar bis 16 Uhr zu kleinen Preisen frühstücken. Kuchen und Torten machen selbst eingefleischte Diät-Fans schwach. Ein wunderbarer Ort für Klönschnackrunden nach langen Spaziergängen. So wie früher, als das Schanzenviertel noch ein fast vergessener Stadtteil war.

Das Original

Konstantinos Diamantopoulos leitet in der dritten Generation den Stadtteil-Griechen Olympisches Feuer. Er kennt den Laden von klein auf und registriert mit feinem Gespür Veränderungen im Viertel. "Viele der alten Gäste sind notgedrungen ausgezogen, denen ist das Wohnen hier zu teuer geworden." Neben "normalen" Gästen kommen jetzt auch Krawattenträger und Touristen. St.-Pauli-Spiele werden live übertragen, in die Sportbar nebenan, die dazu gehört. Pauli-Spieler schauen gern vorbei. Und der HSV? "Auch ein Hamburger Verein, aber nicht meiner!"

Ideal für ...

... Studenten, Künstler und Berufseinsteiger - wenn sie sich denn die Mieten noch leisten können. Man muss Kontraste aushalten, wenn man in der Schanze wohnen will, gute Nerven mitbringen und ein dickes Fell gegen die Schanzen-Touristen. Wie in jedem Szene-Stadtteil hat man kreative, bunte Nachbarn. Die Café-, Bar- und Restaurantdichte ist hoch, Kultur gibt's auch (Kino 3001, Haus 73). Zum Chillen gibt's die Piazza in den ruhigen Vormittagsstunden, den Beach-Club Central Park und natürlich den Schanzenpark, der fast die Hälfte des Stadtteils ausmacht.

E-Mail: Hans-Juergen.Fink@abendblatt.de