Hamburg. Aktivisten organisieren am Sonnabend in mehreren deutschen Städten verschiedene Aktionen. Auch in Hamburg soll ein Zeichen gesetzt werden.

Aktivisten der Letzten Generation haben am Sonnabendmittag in mehreren deutschen Städten den „Widerstandsfrühling“ eingeläutet – auch in Hamburg. Wie die Organisation am Morgen mitteilte, finden die Protestaktionen unter dem Motto „Demokratie braucht Ehrlichkeit!“ statt. Es handelt sich um sogenannte „ungehorsame Versammlungen“.

Dutzende Aktivisten der Letzten Generation nehmen am Donnerstag an einer Protestaktion am Bahnhof Hamburg-Altona teil.
Dutzende Aktivisten der Letzten Generation nehmen am Donnerstag an einer Protestaktion am Bahnhof Hamburg-Altona teil. © Michael Arning | Michael Arning

Gegen 12 Uhr hatten sich nahe dem Bahnhof Altona Dutzende Mitglieder und Sympathisanten der Gruppierung versammelt, um ein Zeichen zu setzen. Ersten Informationen zufolge sollen sich rund 30 Personen an der Max-Brauer-Allee auf die Straße gesetzt haben, um dem Verkehr den Weg zu versperren. Weitere 40 bis 50 Teilnehmer befänden sich auf den Gehsteigen. Die Stimmung sei friedlich, hieß es vonseiten des Polizei-Lagedienstes.

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Letzte Generation startet mit Demo am Bahnhof Altona großen Protestfrühling

Wie das bei zivilem Ungehorsam nun mal so ist, war zunächst keine Versammlung angekündigt worden. Nach Abendblatt-Informationen habe eine Anmelderin aus Hamburg inzwischen eine Mahnwache angekündigt. Zahlreiche Kräfte der Polizei Hamburg sind vor Ort.

Am Nachmittag begannen die Ordnungshüter dann damit, die Versammlung aufzulösen. Weil mehrere Personen den Anweisungen der Beamten nicht Folge leisteten, wurden sie von der Straße getragen und in Gewahrsam genommen. Das bestätigte ein Mitarbeiter des Polizei-Lagedienstes. Zu der Zeit waren noch etwa 65 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort.

Nach einer Blockade der Max-Brauer-Allee löst die Polizei Hamburg eine Protestaktion der Letzten Generation auf. Einige Teilnehmer leisten den Anweisungen der Polizei nicht Folge.
Nach einer Blockade der Max-Brauer-Allee löst die Polizei Hamburg eine Protestaktion der Letzten Generation auf. Einige Teilnehmer leisten den Anweisungen der Polizei nicht Folge. © Michael Arning | Michael Arning

Wegen der Blockade der Max-Brauer-Allee, einer der wichtigsten Verkehrswege der Hansestadt, kam es am Sonnabend zu Verkehrseinschränkungen. Die Folgen seien laut Polizei aber recht überschaubar gewesen, weil die Autos frühzeitig umgeleitet wurden.

Die Aktionen in Aschaffenburg, Düsseldorf, Berlin und Hamburg sind Teil der „ersten großen Protestwoche“ in diesem Frühling. Der Auftakt war wohl am Freitag in Form einer Demonstration im baden-württembergischen Konstanz. Ab 12 Uhr ging es am Sonnabend weiter, auch in Hamburg wurde der Protest auf die Straße getragen.

Dutzende Aktivisten der Letzten Generation nehmen am Donnerstag ab einer Protestaktion am Bahnhof Hamburg-Altona teil.
Dutzende Aktivisten der Letzten Generation nehmen am Donnerstag ab einer Protestaktion am Bahnhof Hamburg-Altona teil. © Michael Arning | Michael Arning

Aktivisten der Letzten Generation solidarisieren sich mit „Hungerstreik für Klimagerechtigkeit“

Auf Banern, die vor dem Bahnhof Altona in die Höhe gehalten wurden, war unter anderem zu lesen: „Solidarität mit dem Hungerstreik für Klimagerechtigkeit“.

Richard Cluse (l.) und Wolfgang Metzeler-Kick befinden sich in der Nähe des Kanzleramtes in Berlin in einem öffentlichen Hungerstreik.
Richard Cluse (l.) und Wolfgang Metzeler-Kick befinden sich in der Nähe des Kanzleramtes in Berlin in einem öffentlichen Hungerstreik. © dpa | Sebastian Gollnow

Vor wenigen Tagen haben die beiden Berliner Aktivisten Richard Cluse und Wolfgang Metzeler-Kick angekündigt, in einen „Hungerstreik für Klimagerechtigkeit“ zu treten. Sie forden von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine Regierungserklärung zur Klimakrise.

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„Alles, was die Politik jetzt in Sachen Klimaschutz verbockt, schreibt sie für die Menschheitsgeschichte fest“, meint Lina Johnsen, die für die Letzte Generation zur Europawahl antritt. „UN-Klimasekretär Simon Stiell spricht von zwei Jahren, die wir noch haben für effektive Rettungsmaßnahmen. Ob doch etwas mehr oder weniger Zeit bleibt, darum geht es hier nicht. Was wir ganz klar wissen: Es gibt unumkehrbare Kipppunkte, die Regierung tut bei Weitem nicht genug, um uns zu schützen, und uns rennt die Zeit davon.”