Hamburg. In der Sternschanze wurden am Montag 5000 Menschen evakuiert. Auch das Edel-Restaurant „Bullerei“ und eine TV-Köchin waren betroffen.

Die gute Nachricht kam am Dienstagmorgen um 4.24 Uhr. Die britische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die am Montag auf einer Baustelle in der Sternschanze gefunden wurde, konnte vom Kampfmittelräumdienst der Hamburger Feuerwehr entschärft werden.

Bombenfund in der Schanze: TV-Köche von der Evakuierung betroffen

Der Bombenfund sorgte dafür, dass rund 5000 Menschen ihre Wohnungen im Schanzenviertel verlassen mussten. Auch das Restaurant „Bullerei“ von TV-Koch Tim Mälzer war von der Evakuierung betroffen. Kurios wurde es für eine Kollegin von Mälzer. Fernsehköchin Zora Klipp, die in der Schanze die Bar „Blattgold“ besitzt, saß beim Friseur, als die Evakuierung begann.

Über ihren Instagramkanal hielt sie launig mit Folien im Haar den ungewöhnlichen Moment in Storys fest. „Draußen ist eine Fliegerbombe gefunden worden. Super, jetzt kann ich so nach Hause gehen“, sagte Klipp. Das Ende vom Lied: Das Haarefärben wurde rechtzeitig fertig, der Schnitt musste wegen der Evakuierung ausfallen.

Es waren in der Tat außergewöhnliche Szenen, die sich in dem Hamburger Szeneviertel abspielten. Augenzeugen berichteten von Läden und Geschäften, die langsam geräumt wurden. Polizisten gingen von Haus zu Haus und forderten die Bewohner auf, ihre Wohnungen zu verlassen.

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Die Bombenentschärfer wurden anschließend vor erhebliche Probleme gestellt. „Derzeit ist davon auszugehen, das es zu einer ungefährlichen Teilsprengung und damit zu einem hörbaren Knall kommen wird“, teilte die Polizei um 23.45 Uhr mit. Wegen der speziellen Liegeposition des Blindgängers komme es zur Verzögerung, hieß es dann um 0.15 Uhr.

Bombe in der Schanze: Um 4.24 Uhr konnten die Entschärfer Entwarnung geben

Um 1.15 Uhr war die britische Fliegerbombe immer noch nicht entschärft. „Nach neuestem Kenntnisstand werden für die sichere Entschärfung bestimmte Arbeitsmittel benötigt, die aktuell beschafft werden“, twitterte die Polizei um diese Uhrzeit. Wie viel Zeit der Vorgang in Anspruch nehmen wird, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar.

Um etwa 3.45 Uhr konnte letztlich der zweite Entschärfungsversuch beginnen – mit dem Hinweis, dass es zu einem lauten Knall kommen kann. Erst nach einer zweiten Teilsprengung gab die Polizei bekannt, dass die 500-Pfund-Bombe entschärft worden sei: „Die Bombe ist entschärft. Die Maßnahmen werden nun sukzessive zurückgefahren. Wir wünschen eine gute Nacht!“, twitterte sie.

Der rund 500 Pfund schwere Sprengkörper aus dem Zweiten Weltkrieg war gegen 15.15 Uhr auf einer Baustelle in der Bartelsstraße in Höhe der Hausnummer 65 entdeckt worden. In diesem Bereich verlaufen die Schienen der S-Bahn. Daher wirkte sich der Fund gravierend auf den ÖPNV aus.

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Bombenfund in der Sternschanze: Rund 5000 Menschen müssen Wohnungen verlassen

In der Sternschanze wurde ein Sperrradius von 300 Metern eingerichtet , zudem wurde ein Warnradius von 500 Metern gezogen. Wie ein Sprecher der Hamburger Feuerwehr mitteilte, leben rund 5000 Menschen innerhalb des Gebietes, das geräumt werden musste..

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Alle Bewohner mussten diese Zone verlassen. Weil es sich aber um sehr viele Personen handelte ging die Polizei davon aus, dass die Evakuierung einige Zeit dauern würde. Erst gegen 22.30 Uhr waren die Evakuierungsmaßnahmen abgeschlossen.

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Konkret bedeutete das: Jeder, der im Sperrradius lebt, musste diesen Bereich verlassen. Für diejenigen, deren Wohnung im Warnradius liegt, galt:

  • Gebäude nicht verlassen
  • Fenster und Türen geschlossen halten
  • Im Gebäude soll man sich in der Seite aufhalten, die nicht der Bombe zugewandt ist
Derzeit werden Vorbereitungen getroffen, um den Blindgänger zu entschärfen. Das kann aber noch einige Zeit dauern.
Derzeit werden Vorbereitungen getroffen, um den Blindgänger zu entschärfen. Das kann aber noch einige Zeit dauern. © FUNKE Foto Services | Roland Magunia

Feuerwehr Hamburg: Fund einer Fliegerbombe wirkt sich stark auf Hamburgs ÖPNV aus

Für den Transport der Bewohner aus dem Gebiet wurden Busse ab der Sternschanze eingesetzt. Auch an der Ecke Schulterblatt/Max-Brauer-Allee wurden Fahrzeuge bereitgestellt. Das Bezirksamt hatte in der Sporthalle der Beruflichen Schule an der Budapester Straße 58 eine Notunterkunft eingerichtet.

Der S-Bahn-Verkehr wurde zwischen Altona und Sternschanze eingestellt. Wie die S-Bahn Hamburg auf Twitter mitteilte, fuhren bis zum Abschluss der Entschärfung der Weltkriegsbombe die Linien S21 und S2 über Jungfernstieg und Landungsbrücken. Der Betrieb der S31 wurde eingestellt. Auf den Linien S1 und S3 kam es zu Abweichungen und Verzögerungen.

Zahlreiche Kräfte der Feuerwehr und Polizei sind im Einsatz, um das Gebiet zu sperren und schnellstmöglich zu evakuieren.
Zahlreiche Kräfte der Feuerwehr und Polizei sind im Einsatz, um das Gebiet zu sperren und schnellstmöglich zu evakuieren. © FUNKE Foto Services | Roland Magunia

Bombenfund Sternschanze: Auch im Straßenverkehr kommt es zu Beeinträchtigungen

Rund um den Fundort des Blindgängers in der Bartelsstraße wurden die Straßen abgesperrt. „Bitte umfahrt den Bereich weiträumig“, teilte die Polizei Hamburg auf Twitter mit.

Erst vor wenigen Tagen war in Wilhelmsburg ein Bildgänger gefunden worden. Die Entschärfung des 1000 Pfund schweren Sprengkörpers brachte mehrere Stunden lang den Verkehr in dem Stadtteil zum Erliegen. Und kurze Zeit später stießen Arbeiter – ebenfalls auf einer Baustelle – auf eine Brandbombe in Eimsbüttel. Diese wurde jedoch zügig unschädlich gemacht.