Mahnmal für Tierschutz

Hamburger Stadtmusikanten dürfen in Fußgängerzone umziehen

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Das Denkmal für Versuchstiere stand ein Jahr lang an der Außenalster.

Das Denkmal für Versuchstiere stand ein Jahr lang an der Außenalster.

Foto: Michael Rauhe / FUNKE Foto Services

Die Statue von unbekannten Initiatoren wirbt für Tierschutz. Auf Grünen-Wunsch bekommt sie nun einen neuen Standort.

Hamburg.  Eine Ratte auf dem Rücken eines Kaninchens, das auf einem Affen steht, der auf einem Hund hockt: So sehen die „Hamburger Stadtmusikanten“ aus, eine Bronzeskulptur als Mahnmal für Opfer von Tierversuchen. Nachdem die Statue mit dem Jahresende 2022 an der Außenalster abgebaut wurde, darf sie nun in der Fußgängerzone der Neuen Großen Bergstraße in Altona wiedererrichtet werden. Das wurde jetzt in der Bezirksversammlung Altona entschieden.

Bei einer vorherigen Abstimmung zum Thema im Ausschuss für Kultur und Bildung hatte der Antrag der Grünen nicht ausreichend Stimmen erhalten. Am Donnerstag hingegen konnte die Idee überzeugen. Gegenwind kam allein aus Richtung der CDU. Doch auch die SPD enthielt sich mehrheitlich, berichtet Stefanie Wolpert, Grünen-Abgeordnete der Bezirksfraktion Altona.

Hamburger Stadtmusikanten wurden 2021 illegalerweise errichtet

Nachdem unbekannte Tierschützer die „Hamburger Stadtmusikanten“ im Oktober 2021 erstmals errichtet hatten – illegalerweise –, machte ihnen das Bezirksamt Nord mit einer Sondernutzungsgenehmigung ein Zugeständnis. Die Skulptur durfte für ein gutes Jahr, bis Ende 2022, auf der Picknickwiese Uhlenhorst an der Schönen Aussicht stehen bleiben.

Seitdem lagert sie bei einer Baufirma ein. Jetzt ist der Beschluss für den Umzug der Statue gefasst. Wann die „Stadtmusikanten“ aufgestellt werden, sei noch unklar, teilt Wolpert mit.

Lisa Maria Otte, Grünen-Abgeordnete der Bürgerschaft und Sprecherin für Tierschutz, freut sich über den neuen Platz für die Hamburger Stadtmusikanten: „Das ist ein total wichtiges Symbol, das für ganz Hamburg steht. Denn wir sollten nie vergessen, wie sehr die Tiere unter den Versuchen leiden. Unser Ziel muss sein, dass wir eines Tages auf Tierversuche verzichten können. Deshalb ist es wichtig, jetzt in die Forschung zu investieren, um das möglich zu machen.“

Soko Tierschutz tritt öffentlich als Fürsprecher auf

Die grüne Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank hatte sich kürzlich etwas zurückhaltender geäußert: „Solange wir Tierversuche in der Medizin nicht vollständig durch Alternativen ersetzen können, muss es unser Anspruch sein, Forschung mit höchsten Standards beim Tierschutz zu betreiben“, sagte sie kürzlich bei der Einweihung der neuen Forschungstierhaltung am UKE.

Wer die Statue gefertigt und aufgestellt hat, ist offiziell unbekannt. Schließlich gab es 2021 keine Genehmigung für die Protestaktion. Ein „Bekenner/-innenschreiben“ benennt „die Geister der getöteten Versuchstiere“ als Verantwortliche. Öffentlich tritt in erster Linie die Soko Tierschutz als Fürsprecher auf.

( awü )

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