Altona

A-7-Deckel wird länger: 2200 Wohnungen an der Autobahn

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Oliver Schirg und Peter Ulrich Meyer

SPD und Grüne einig. Lärmschutz soll neue Bauprojekte möglich machen. Stadt rechnet mit 265 Millionen Euro zusätzlich.

Hamburg. Jetzt scheint alles klar: Der geplante Lärmschutzdeckel über die Autobahn A 7 in Altona wird auf 2300 Meter verlängert. Die Zustimmung der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen gelte als sicher, sagten die Fraktionschefs Andreas Dressel (SPD) und Anjes Tjarks (Grüne)dem Abendblatt. Voraussetzung sei eine verbindliche Zusage der Bezirksversammlung Altona über den Bau von 2200 Wohnungen beiderseits der Autobahn.

Hintergrund ist die Sanierung der A 7 und deren Erweiterung von sechs auf acht Spuren. Da sich die Anforderungen an den Lärmschutz in den vergangenen Jahrzehnten erhöht haben, ist der Bund verpflichtet, besseren Schutz zu installieren. Dazu war die Errichtung von Lärmschutzwänden und der Bau eines 730 Meter langen Lärmschutztunnels geplant.

Hamburg zahlt knapp 180 Millionen

Aus städtebaulichen Gründen solle der Deckel jedoch auf mehr als zwei Kilometer verlängert werden, so Dressel und Tjarks. Insgesamt wird die Verlängerung laut aktueller Planungen 193 Millionen Euro kosten. Durch den Verkauf der Grundstücke am Rand der Autobahn, auf denen dann wegen des längeren Deckels Wohnungen errichtet werden können, soll es „bereinigte Erlöse” in Höhe von 111 Millionen Euro geben. Die Verlängerung des Deckels werde die Stadt daher rund 80 Millionen Euro kosten. Darin seien auch die hoch gerechneten Baupreise enthalten.

Tjarks regte an, für den Bau eine eigene Realisierungsgesellschaft zu gründen, in der der Verkauf der Grundstücke und die Kostenverwaltung gebündelt werden. Laut Dressel bereiten derzeit die Behörden einen „Letter of Intent“ (verbindliche Absichtserklärung, die Red.) vor, dem die Bezirksversammlung Altona zustimmen müsse. Er rechne damit, dass dieses Schreiben „innerhalb der kommenden Wochen” vorliegen werde. Dressel und Tjarks gehen davon aus, dass die Bürgerschaft die Entscheidung über den Bau eines langes Deckels dann „zwischen den Frühjahrsferien und der Sommerpause treffen wird”.

Mit einem Beschluss über den Bebauungsplan rechnen die beiden Politiker im Jahr 2019. Die bundeseigene Projektgesellschaft Deges, die für den Bau des Deckels zuständig sein wird, geht von einer Bauzeit von mindestens vier Jahren aus, sodass im Jahr 2022 die Autobahn „unter der Erde verschwunden sein wird”, wie Tjarks sagt.

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