Die 22-Jährige wollte gerade die Buchhandlung verlassen, als sie direkt vor der Tür in die Mündung einer silberfarbenen Pistole blickte.

Hamburg. Roxanna B. hatte am Sonntagmorgen um 0.30 Uhr Feierabend. Die 22-Jährige wollte gerade die Buchhandlung Presse & Buch im Bahnhof Altona durch den Lieferanteneingang verlassen, als sie direkt vor der Tür in die Mündung einer silberfarbenen Pistole blickte. Dann ging alles ganz schnell: Ein mit einer dunklen Sturmhaube maskierter Mann fesselte sie, verband ihr die Augen mit Klebeband und drängte sie zurück in die Geschäftsräume. So wie Roxanna B. erging es auch ihrem Kollegen Rainer F. Beim Verlassen des Geschäfts wurde der 64-Jährige von demselben Täter mit der Waffe bedroht und gefesselt.

In der Zwischenzeit betrat ein Komplize die Buchhandlung, der sein Gesicht ebenfalls unter einer Sturmhaube verbarg. Nach Polizeiangaben sprach ihn der bewaffnete Räuber mehrfach mit dem Namen Lars an. Gemeinsam durchsuchten die Täter das Geschäft, raubten aus der Handtasche der 22-Jährigen ein Handy, 20 Euro Bargeld und den Schlüssel für den Lagerraum. Dort stahlen die Täter mehrere Stangen Zigaretten und flüchteten. Nach einiger Zeit gelang es den gefesselten Angestellten, sich zu befreien und die Polizei zu alarmieren. Mehrere Streifenwagen rückten aus. In der Nähe des Bahnhofs fanden Bundespolizisten in einem Grünstreifen neun volle Müllsäcke mit Zigarettenstangen. "Wir gehen davon aus, dass die Täter sie dort zum Abtransport bereitgestellt hatten", sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün. Dabei hätten die Räuber ausreichend Zeit gehabt, ihre Beute in Sicherheit zu bringen. Erst nach gut einer Stunde war der Notruf bei der Polizei eingegangen. Bis auf einige Rötungen durch die Fesseln und einen Schock seien die Opfer unversehrt.

Die Polizei fahndet jetzt nach den Räubern. Hinweise nimmt das Landeskriminalamt unter der Telefonnummer 428 65 67 89 entgegen. Der Täter mit der Schusswaffe ist nach Angaben der Polizei etwa 1,70 bis 1,80 Meter groß, hat eine schlanke, kräftige Statur und ist vermutlich Schwarzafrikaner. Er sprach akzentfrei Deutsch und trug zur dunklen Oberbekleidung dunkle Nike-Turnschuhe und dunkle Stoffhandschuhe. Sein Komplize trug ebenfalls dunkle Oberbekleidung, dunkle Schuhe und Handschuhe.