Wenn im Neuen Botanischen Garten in Klein Flottbek die Magnolien und Kirschbäume blühen, kommt eine große Frühlings-Fangemeinde.

Hamburg. Gleich am Eingang gibt eine große Yoshino-Kirsche einen Vorgeschmack. Ihre dichten Blütenbüschel bilden eine große weiße Wolke vor einem dunklen Bambushain. Japanische Wochen in Klein Flottbek: Seit Ostern werfen sich Japanische Blütenkirschen und Magnolien im Neuen Botanischen Garten in Schale und bringen die ersten Farb-räusche des Frühjahrs, noch bevor die Blätter austreiben. Blüten-Liebhaber/innen in jedem Alter zieht es gerade jetzt in den Japanischen und China-Garten, wo Magnolien aus Fernost und die ersten blühenden Rhododendren den Kirschen assistieren.

Die japanische Blütenkirsche Prunus serrulata ist traditionell Ende März die Pionierin. Ihr folgen Hybriden und andere Zierformen wie die Sargent-Kirsche in kräftigem Rosa oder die zierliche Hängekirsche Prunus Moorheimii , die einen weißen Blütenvorhang vor die Beete breitet. Etwas länger entfalten die Magnolien ihren Reiz zwischen noch kahlen graubraunen Ästen - mit großen Tulpen oder Blütenfingern in Rosa, Purpur und Weiß.

In Japan sind Kirschblüten das Frühlingssymbol schlechthin. Haiku-Dichter haben ihnen zahlreiche Dreizeiler gewidmet. Der berühmte Basho (1644-1694) beschrieb den Moment, wenn die Blütenblätter nach nur zehn Tagen zu Boden rieseln:

Sieh, unter dem Baum

Auf Suppe und Fischsalat

Kirschblüten sogar!