Die Anschlagserie hatte für Aufsehen gesorgt, weil vermutet worden war, dass das Unternehmen mit den Anschlägen vertrieben werden sollte.

Hamburg. Vier Monate, nachdem alle sechs Schaufenster eines Schuhgeschäfts in Ottensen eingeschlagen worden waren, sind Täter und Motiv immer noch unbekannt. Insgesamt waren bei der Polizei fünf Anzeigen wegen Sachbeschädigung eingegangen. Der Fall liegt jetzt bei der Staatsanwaltschaft. Die Anschlagserie hatte für Aufsehen gesorgt, weil vermutet worden war, dass das Unternehmen so vertrieben werden sollte.

Schon seit Längerem wächst in dem Szeneviertel der Unmut gegen die zunehmende Zahl an Ketten und Filialläden. Der Schuhanbieter Loveboots, dem Geschäfte in Wandsbek und am Schulterblatt gehören, war nach aufwendigem Umbau erst Anfang Dezember 2011 eingezogen. Der Schaden durch die eingeschlagenen Scheiben beträgt mehrere Tausend Euro. Die Mitarbeiter hatten Fäkalien auf dem Türgriff gefunden, die Schaufenster waren beschmiert worden. Auch die Imageplakate, mit denen Loveboots um Akzeptanz wirbt, wurden abgerissen. Trotzdem werde man an dem Standort festhalten, erklärte Geschäftsführungsmitglied Martina Petrovic. Inzwischen habe sich die Lage beruhigt, in den nächsten Tagen sollen drei neue Scheiben eingebaut werden. "Zur Probe", so Petrovic.