Falkensteiner Ufer bis Mitte April teilweise gesperrt. Dort leben fast 5000 Erdkröten. Naturschützer haben 400 Meter langen Leitzaun errichtet.

Hamburg. Vorfahrt für die Bufo bufo . Autofahrer in den Elbvororten müssen in den kommenden Wochen Umwege in Kauf nehmen - den Erdkröten (lat. Bufo bufo) zuliebe. Wahrscheinlich bis Mitte April ist der Straßenabschnitt des Falkensteiner Ufers im Bereich der ehemaligen Absetzbecken der Wasserwerke für den Fahrzeugverkehr gesperrt.

Etwa 3000 bis 5000 Erdkröten überqueren die Straße, um in den Teichen abzulaichen. Wie in den Vorjahren haben Naturschützer einen 400 Meter langen Leitzaun errichtet, damit die Amphibien in das westliche Wasserbecken geleitet werden. Einige Tage später wandern die Tiere wieder zurück in ihre Sommerlebensräume am Elbhang.

"Je nach Witterungsverlauf soll die Sperrung nach Abschluss der Krötenwanderung bis Mitte April wieder aufgehoben werden", sagte Nils Fischer vom Bezirksamt Altona dem Abendblatt. "Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass nur eine vorübergehende Sperrung einen Großteil der Erdkröten vor dem Überfahren schützt." Weil sie sich in diesem Jahr vergleichsweise früh paaren, kann das Falkensteiner Ufer wahrscheinlich schon zwei Wochen vor dem ursprünglich erwarteten Termin Ende April freigegeben werden.

Nach Einschätzung der Amphibienschutzgruppe des Naturschutzbunds (Nabu) handelt es sich am Elbufer um die größte festgestellte Erdkrötenpopulation Hamburgs. Dagegen seien Bergmolche und Teichmolche nur vereinzelt registriert worden. Die Zählung der Bufo bufos erfolgt durch Nabu und Naturschutzamt. Schon jetzt halfen Kindergartenkinde, einen weiteren Schutzzaun im Hangbereich östlich des Falkensteiner Wegs aufzustellen.

Auch entlang der Straße Holztwiete am östlichen Rand des Jenischparks ist ein 200 Meter langer Amphibienschutzzaun eingerichtet. Rund 800 bis 1000 Erdkröten pflegen an dieser Stelle die Straße zu überqueren und in den Reemtsmapark zu wandern.

Nach Angaben der Naturschützer hat die Krötenwanderung bereits begonnen, ist wegen der kühlen Witterung jedoch derzeit unterbrochen. Aufgrund der Wettervorhersage mit steigender Temperatur und feuchter Witterung für die nächsten Tage wird der erste Wanderungshöhepunkt noch in dieser Woche erwartet.