Hamburg. Die Schauspielerin gibt ihren Abend „So oder so“ erstmals im Ernst Deutsch Theater.

Sie ist eine Frau mit vielen Talenten – eine, die auch große Bühnen mit Leben erfüllt. Als Schauspielerin, Sängerin, Dramaturgin und Produzentin ihrer eigenen Stücke mit dem Ein-Frau-Projekt Theater Unikate hat Gilla Cremer seit mehr als drei Jahrzehnten auf vielen deutschen Bühnen Eindruck hinterlassen. Nur ihre Biografie hat die Hamburger Künstlerin noch nicht geschrieben – anders als Hildegard Knef.

Der 2002 gestorbenen letzten deutschen Diva („Der geschenkte Gaul“) hat Gilla Cremer zwei Jahre darauf mit ihrem Abend „So oder so – Hildegard Knef“ eine Liebeserklärung bereitet, damals als Premiere im St. Pauli Theater. Gilla Cremer hat das Stück in Hartmut Uhlemanns Regie in weiteren hiesigen Theatern wie Thalia und Kammerspielen aufgeführt. Bei inzwischen mehr als 200 meist ausverkauften Vorstellungen hat sie dank ihrer eindringlichen Darstellung der alten und der jungen Knef mit all ihren Ängsten und Brüchen Besucher mehrerer Generationen berührt und begeistert. Cremers Abend ist ein wunderbares Stück Zeitgeschichte.

Jetzt hat die Schauspielerin ihren Kleinbus mit dem Bühnenbild am Ernst Deutsch Theater geparkt, packt es selbst aus, baut auf: Sie spielt ihren Knef-Abend erstmals auf Hamburgs größer privat betriebener Bühne, mehr als vier Wochen lang. Für Gilla Cremer, 2008 mit dem Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares und 2018 vom Hamburger Senat mit der Biermann-Ratjen-Medaille geehrt, ist „So oder so“ ein Neustart nach der Corona-Zwangspause – obwohl sie sich an die maximal 185 zulässigen Zuschauer im 744-Plätze-Saal noch gewöhnen muss. Immerhin: Wie vor 16 Jahren bei der Premiere kann sie sich auf Pianist Gerd Bellmann stützen. Wie einst die Knef sagt Gilla Cremer nun: „Ich jogge nicht, ich laufe Amok.“

„So oder so – Hildegard Knef“ 8.10.– 7.11., je 19.30, EDT (U Mundsburg), Friedrich-Schütter-Pl. 1, Karten zu 42,-: T. 22 70 14 20; www.ernst-deutsch-theater.de

Voraufführung Mi 7.10., 19.30, Restkarten zu 29,- in der Abendblatt-Geschäftsstelle, Großer Burstah 18–32, T. 30 30 98 98