Als sich Michel Abdollahi vor einigen Jahren für das NDR-„Kulturjournal“ auf den Jungfernstieg stellte und das Schild „Ich bin Muslim, was möchten Sie wissen?“ hochhielt, war die häufigste Frage: „Wann geht dein Rückflug-Ticket?“ Zwar bekam der Deutsch-Iraner für seine Straßenaktionen und die Reportage „Im Nazidorf“ 2016 den Deutschen Fernsehpreis.

Die Veränderung der gesellschaftlichen Debatten, verbale Entgleisungen und der Einzug der AfD in die Parlamente haben den Hamburger (38) indes zum Schreiben einer persönlichen Chronologie veranlasst: „Deutschland schafft mich“ (Hoffmann und Campe). Der Untertitel „Als ich erfuhr, dass ich doch kein Deutscher bin“, deutet die Erfahrungen des Journalisten, Poetry-Slam-Moderators und Performance-Künstlers, der für „fremd“ erklärt wird, nur an. Am 10. März stellt Abdollahi sein neues Buch im Rolf-Liebermann-Studio in Harvestehude vor.

Michel Abdollahi: „Deutschland schafft mich“ Di 10.3., 19.30, Rolf-Liebermann-Studio (Bus 34, 19), Oberstraße 120, Karten: 10,-/erm. 8,-