Eine junge Frau schaut melancholisch in die Kamera. „Das war vor zehn Jahren“, erzählt sie, „als ich von zu Hause auszog, um in Aleppo zu studieren, und eine Tochter bekam.“ Inzwischen ist ihre Tochter Sama wenige Monate alt. Eine Explosion ist zu hören, der Einschlag einer Granate. Das Kind verzieht das Gesicht, schaut wieder zur Mutter, lächelt. Doch es ist Krieg.

Vater Hamza arbeitet im letzten unzerstörten Krankenhaus im besetzten Aleppo. Seit den ersten Protesten gegen das Assad-Regime Ende 2011 verfolgt Waad die Ereignisse mit der Kamera und veröffentlicht sie unter dem Pseudonym al-Kateab im Internet. Waad dokumentiert ihr Glück, den Alltag im Bürgerkrieg und im Krankenhaus ihres Mannes mit Härten und wenigen Hoffnungsschimmern. Seit 2016 lebt die Familie in England, wo Waad al-Kateab rund 500 Stunden Film mit Edward Watts zur Dokumentation „Für Sama“ verdichtet hat.

„Für Sama“ GB/Syrien 2019, 95 Min., o. A., R: Waad al-Kateab, Edward Watts, So 8.3., 13.30, Mo 9.3., 15.00, Di 10.3., 18.00, Mi 11.3., 15.00, Abaton (Bus 4, 5), Allende-Platz 3; www.abaton.de, www.forsamafilm.com