Mit der Vorlage des britischen Romanautors H. G. Wells und der klassischen Verfilmung mit Claude Rains hat diese Adaption nicht viel am Hut. Regisseur und Autor Lee Whannell („Saw“) hat sich der Grundidee eines Wissenschaftlers bedient, der es schafft, sich unsichtbar zu machen. Und eine völlig neue Geschichte drum herum gestrickt, in der es um Soziopathen, häusliche Gewalt und Verfolgungswahn geht.

Das ist ein effektvoller Horrorfilm, der es versteht, die Spannung zu halten

In „Der Unsichtbare“ steht die junge Cecilia Kass (Elisabeth Moss) im Mittelpunkt. Ihr Freund Adrian Griffin (Oliver Jackson-Cohen) hat es mit seinem Forschungsunternehmen zu erheblichem Reichtum gebracht. Doch er ist ein Kon­trollfreak, der zu gewalttätigen Ausbrüchen neigt. Eines Nachts flieht Cecilia mithilfe ihrer Schwester (Harriet Dyer) und kommt schließlich bei ihrem Jugendfreund James (Aldis Hodge), einem Polizisten, und dessen Tochter (Storm Reid) unter.

Doch die Paranoia lässt sie nicht los. Cecilia führt sich beobachtet und verfolgt. Auch als Adrian nach zwei Wochen Selbstmord begeht und Cecilia ein Millionenvermögen vermacht, kommt sie nicht zur Ruhe. Sie ist sich sicher, dass Adrian noch lebt und sie als Unsichtbarer weiter drangsaliert. Niemand glaubt ihr – doch sie wird recht behalten. „Der Unsichtbare“ ist ein effektvoller Horrorfilm, der zwar zu lang geraten ist, es aber trotz einiger Unstimmigkeiten über weite Strecken versteht, die Spannung zu halten. Jede Menge Jumpscares – plötzlich einsetzende Bildsequenzen mit überlauter Musik – inbegriffen.

„Der Unsichtbare“ USA, AUS 2020, 124 Min., ab 16 J., R: Leigh Whannell, D: Elisabeth Moss, Oliver Jackson-Cohen, Aldis Hodge, im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, Savoy (OF), UCIs Mundsburg/Othmarschen Park/Wandsbek; https://upig.de/micro/der-unsichtbare