Politische Songs gehören zu ihrer Agenda, seit Asa vor zwölf Jahren die internationale Musikszene betrat. Bereits 2008 schrieb sie den Song „Fire On The Mountain“, der familiäres und ökologisches Desaster in Verbindung setzt. Ihr aktuelles Album „Lucid“ beginnt mit dem Song „Murder In The USA“. Schnell könnte man meinen, dass sie darin die oft tödlichen Polizeiübergriffe beschreibt, die in den USA tagtäglich passieren. Doch der Song ist ein Liebeslied, allerdings ein sehr blutiges.

Die Ich-Erzählerin hat ihren eifersüchtigen Freund getötet und ist nun auf der Flucht. „Wer rettet mich, wenn ich in den USA einen Mord begangen habe“, fragt sie. Dass sie innerhalb des US-Justizsystems nicht auf viel Gnade hoffen kann, ist ihr sehr bewusst – zumal sie eine Frau mit schwarzer Hautfarbe ist. Der Song ist natürlich fiktiv, auch in den USA hält Asa sich nicht sehr häufig auf. Die Sängerin lebt überwiegend in ihrer Geburtsstadt Paris oder auch in Lagos, der Hauptstadt Nigerias.

Als zweijähriges Mädchen kehrte sie mit ihren Eltern nach Nigeria zurück, doch als erwachsene Frau machte sie sich erneut nach Frankreich auf, wo ihre musikalische Karriere begann. Stevie Wonder und Bob Marley sind ihre großen musikalischen Vorbilder, „Until We Try (This Lo’)“ basiert auf einem Reggae/Ska-Rhythmus. In der Vergangenheit hat es immer wieder Songs gegeben, in denen Asa ihre Liebe zu Jazz und Funk deutlich macht. Das aktuelle Album jedoch enthält fast durchgängig völlig entspannte Popsongs, die mit Streichern instrumentiert sind, ohne allerdings völlig überladen zu sein. Nur in „Makes No Sense“ taucht eine funky geschlagene Gitarre auf, wie sie Nile Rogers von Chic benutzt und in „Happy People“ ist eine Orgel zu hören. Ansonsten sind Klavier, akustische Gitarre, ein dezent gespieltes Schlagzeug und eben Streicher die Instrumente, die maßgeblich den Sound von Asas viertem Studio­album bestimmen.

Die Songs handeln von Liebe in allen möglichen Facetten, von Mord über einen Opernbesuch zu zweit bis zu gemeinsamen Nächten mit Liebesschwüren und gebrochenen Herzen. In einem Interview hat die französisch-nigerianische Sängerin gesagt, dass sie jahrelang in einer sehr engen festen Beziehung gewesen sei, diese aber nicht mehr existiere. Man könnte die 14 Songs als Bewältigung von Liebeskummer lesen, in jedem Fall hat Asa sich eine Menge Gedanken zum Thema gemacht und diese in balladeske Popsongs gekleidet. „Ich wollte in den neuen Songs herausfinden, wer ich eigentlich bin“, sagt sie. Das größte Pfund, mit dem sie wuchern kann, ist auf „Lucid“ ihre sanfte Stimme, mit der sie es versteht, Gefühle auszudrücken.

Asa Di 25.2., 20.00, Fabrik (S Altona), Barnerstraße 36, Karten zu 29,45 im Vorverkauf; www.asaofficial.com