In Köln ruft man „Alaaf“, in Düsseldorf „Helau“ und in Hamburg „Schnauze“ – eigentlich. Aber es sind wahrscheinlich nicht nur Zugezogene und andere Quiddjes, die sich an diesem Montag von Hamburg aus in Richtung Süden aufgemacht haben, um in den Karnevalshochburgen den Rosenmontag zu feiern. Eingestimmt haben sie sich bereits auf den ersten Faschingspartys am vergangenen Wochenende im Hühnerposten und im Parlament.

Die größte und traditionsreichste Karnevalsparty nördlich der Elbe kommt aber noch: „LiLaBe“. Die Ursprünge dieser Sause lassen sich bis zu den Künstlerfesten im Curio-Haus der 20er-Jahre zurückverfolgen, als man sich dort Mottos wie „Curioser Circus“ oder „Cubicuria, die seltsame Stadt“ mit Dichtung, Film, Malerei und Musik widmete und auch verkleidet tanzte. In den 60er-Jahren trugen die Studierenden der Hochschule der bildenden Künste den Geist weiter bei „Li-La-Le“ („Lieben, Lachen, Lerchenfeld“) am Lerchenfeld, wahren Anarcho-Bacchanalen ohne Hemmungen und Anstand, wenn man den damaligen Beschwerden an die Behörden glauben darf. Ausgerechnet 1968 war jedenfalls die Party vorbei. Um dann von 1976 in Bergedorf von neuem zu beginnen. „LiLaBe“ in der Fachhochschule Bergedorf waren rauschende Ballnächte, Feste der „1000 Krankenschwestern“, von zahlreichen Legenden und Sagen umwoben. Aber was in Bergedorf passierte, bleibt in Bergedorf. 2018 zog die Party in den etwas zu kleinen Hühnerposten (ohne „LiLaHü“ zu werden) und dieses Jahr in die wesentlich größere Messe Schnelsen (ohne „LiLaSchne“ zu werden).

Dort geht es am 28. und 29. Februar auf zwei Ebenen und sechs Dancefloors rund mit Schlager, Pop, Charts und Disco, Livemusik, bayrischem Biergarten, Bullenreiten, Funcorner, Mitternachtshows und weiteren Attraktionen. Und was in Schnelsen passiert, bleibt in Schnelsen. Helau, Alaaf, Ahoi!

„LiLaBe“ Fr 28.2., Sa 29.2., jew. 21.00, Messe Schnelsen (Bus 21 oder Shuttlebus ab U Niendorfer Marktplatz), Modering, Tageskarten zu 27,28 im Vorverkauf, Kombiticket 42,94; www.lilabe.de