Meghan und Harry wurden die königlichen Pflichten zu viel – Margarita hätte gern mehr davon: Sie ist die Thronerbin in einem Königreich, das es längst nicht mehr gibt, und wäre inzwischen Herrscherin von Rumänien – wäre da nicht die Geschichte dazwischengekommen. Der Dokumentarfilm „Royal Train“ von Regisseur Johannes Holzhausen („Das große Museum“) befasst sich mit der rumänischen Königsfamilie oder dem, was davon noch übrig ist, nachdem die Rumänische Kommunistische Partei den letzten König Michael I. 1947 zur Abdankung zwang und aus dem Land jagte.

Im Mittelpunkt des Films steht nun die älteste Tochter von König Michael, Margarita, die – in der Schweiz aufgewachsen – seit einiger Zeit in der alten Heimat Lobbyarbeit macht für sich und ihre Familie, die sie zurück an der Staatsspitze sehen will. Dafür tut sie so, als sei sie dort schon längst wieder angekommen – oder nie weggewesen. Wo sie sich aufhält, herrscht ein strenges Protokoll, an das sie sich nahezu sklavisch hält.

Holzhausen beobachtet das genau, mit einer guten Prise Humor und kostet die oft absurden Situationen lange aus. So lässt er eine Parallelwelt entstehen, die vor allem auf den Schienen stattfindet, im titelgebenden „Royal Train“, in dem Margarita seit 2013 einmal pro Jahr durchs Land fährt, um ihre zukünftigen Untertanen zu treffen.

„The Royal Train“ (OmU) AU/ROM 2019, 94 Min, o. A., R: Johannes Holzhausen, Mo 17.2., 19.00, Metropolis (OmU); Kleine Theaterstraße 10, www.metropoliskino.de