Der letzte Hamburger Auftritt von Tina Dico endete im Gewitter. Im Sommer 2018 gastierte die dänische Sängerin beim Schleswig-Holstein Musik Festival auf einer Open-Air-Bühne vor dem Museum für Arbeit. Nach fünf Songs war Schluss, weil eine Unwetterfront über die Stadt zog. Wenn Dico jetzt wieder einmal nach Hamburg kommt, wird das Wetter ihr kaum etwas anhaben können, denn dann wird sie ein Dach über dem Kopf haben – und das gleich dreimal.

In Hamburg hat Dico besonders viele Fans, deshalb gibt sie zwischen dem 10. und dem 12. Februar gleich drei Konzerte an drei unterschiedlichen Orten. Die Elbphilharmonie ist jedoch nicht dabei. Dort trat Dico 2017 auf und war zu Tränen gerührt: „Es war ein magischer Abend, den ich nie vergessen werde“, sagte sie später.

Ihre „Triology“ beginnt sie in der ehrwürdigen Laeiszhalle, einem Ort, der gut zu den intimen Songs passt. Dafür gibt es jedoch keine Karten mehr, und auch der Auftritt am 12.2. im Mojo Club ist ausverkauft. Wer noch kein Ticket hat, kann die Dänin aber am 11.2. in der Großen Freiheit 36 erleben. Drei Konzertorte bedeuten für die umtriebige Künstlerin auch drei verschiedene Programme mit drei unterschiedlichen Bands. Zum Auftakt in der Laeiszhalle wird sie mit ihrem Quartett auftreten, zu dem ihr Mann Helgí Jonsson (Keyboards), Dennis Ahlgren (Gitarre, Bass) und Marianne Lewandowski (Schlagzeug) gehören. In der großen Freiheit 36 wird dieses Ensemble um weitere Musiker ergänzt. „Full Festival Band“ heißt die Truppe dann. Zu erwarten sind rockigere Arrangements ihrer
Stücke, mit denen sie im Sommer auf großen Festivalbühnen unterwegs sein wird. Im Mojo Club schließlich gibt es Tina Dico solo. Nur mit ihrer Gitarre wird sie ihre Songs dann in ihrer puren Form singen.

Normalerweise entwickelt Dico ihre Lieder auf der Gitarre. Bei „Fastland“, ihrem aktuellen Album, hat sie mit anderen Instrumenten angefangen, auf Keyboards experimentiert und viel Schlagzeug gespielt. Ehemann Helgí ist beim Songschreiben ein wichtiger Partner, mit dem sie gemeinsam Stücke komponiert oder der sie unterstützt. Das Paar lebt in Reykjavik, Jonssons Heimatstadt, in einem Haus mit einem Aufnahmestudio. Hier entstehen die Alben beider Künstler, denn auch Jonsson ist ein gefragter Musiker, der unter seinem Name eine Handvoll Platten herausgebracht hat. Auf „Fastland“ befindet sich ein ganz besonderes Stück mit dem Titel „Adam’s House“. Das hat Tina Dico für den dänischen Kronprinzen Frederik geschrieben. Es handelt von seinen Studienjahren in den USA, wo seine Kommilitonen nicht wussten, dass ihr Kumpel einmal König werden wird.

Tina Dico Mo 10.2., 20 Uhr, Laeiszhalle (U Messehallen), Johannes-Brahms-Platz, ausverkauft; Di 11.2., 20 Uhr, Große Freiheit 36 (S Reeperbahn), Karten 41,65 Euro; Mi 12.2., 20 Uhr, Mojo Club (U St. Pauli), Reeperbahn 1, ausverkauft