„We love Pizza“, strahlt es in geschwungener Neon-Leuchtschrift von der Wand. Eine Aussage, die in der Pizzeria Zweipunktnull in Ottensen wahrlich nicht übertrieben ist. Das Lokal ist ein echtes urbanes Utopia. Ein Hinterhof-idyll – fast zu schön, um wahr zu sein. Mit Kopfsteinpflaster und viel Grün, mit Lichterketten und Wimpelgirlanden.

Betreiberin Cecile Wagner und ihr Team sind auf eine kulinarische Attraktion spezialisiert: neapolitanische Pizza. Das heißt: auf die Slow-Food-Variante des italienischen Klassikers. Tagelang darf und soll der Teig ziehen, um dann – variantenreich belegt – im eigens erbauten Kuppelofen in wenigen Minuten zu einer soften Pizza gebacken zu werden. Geduld und Fürsorge wird auch den Gästen zuteil.

Kaum nehmen wir während einer sonnigen Mittagspause im lauschigen Hinterhof Platz, werden wir von der Inhaberin charmant begrüßt. Immer wieder wird sie sich erkundigen, ob wir noch etwas brauchen. Ob es schmeckt. Ob wir Fragen haben. So geht Gastfreundschaft. Mit Leidenschaft und Sachkunde spricht Cecile Wagner über ihr Lieblingsthema: Pizza. Vor knapp zwei Jahren hat sie das Zweipunktnull an der Friedensallee eröffnet. Gegenüber den Zeisehallen, in direkter Nachbarschaft zum Monsun-Theater. „Die Unterhaltung gibt’s inklusive“, sagt Wagner lachend, als ein handfestes Streitgespräch durch den Hof schallt. Eine Probe für die nächste Inszenierung und kein echter Zwist. So lässt sich die Pizza entspannt genießen. La Dolce Vita an ein wenig theatralem Drama sozusagen.

Außer Vorspeisen wie Bruschetta (ab 5,50) und Salat (ab 8 Euro) konzentriert sich die Karte auf die herzhafte Flachware. Neben dem genial-simplen Original, der Margherita mit Tomatenbasis, Fior di latte, Olivenöl und Basilikum (9,50 Euro), wartet das Lokal beim Lunch-Menü mit acht weiteren Pizzavarianten auf – von „Teuflisch“ mit pikanter Salami, roten Zwiebeln, Peperoni und Chili bis zu „Gemüsegarten“ und „Feta Love“, bei denen der Name Programm ist.

Eine sehr abwechslungsreiche Komposition ist die „Primavera“ (10 Euro): Artischocken verleihen dieser Pizza mit fruchtiger Tomatensoße eine angenehm säuerliche und ungemein saftige Note. Salami fungiert als würziger Gegenpol. Getrocknete Tomaten, Mais und schwarze Oliven sorgen für einen aromatischen Dreh. Der Teig ist fluffig, lecker und hat die markanten Blasen, die der lange gezogene Teig beim Backen schlägt. So entsteht ein für neapolitanische Pizza typisches Leopardenmuster.

Bei schlechtem Wetter und abends lädt das Innere des Zweipunktnull mit seinem Loft-Interieur bei Limo, Wein und Pizza zum Verweilen. Hinter dem hübsch gekachelten Tresen thront der Ofen – die Entstehung der Köstlichkeiten lässt sich direkt beobachten. Nicht nur in Altona übrigens, sondern auch in der vor Kurzem eröffneten Dependance Zweipunkteins in Eppendorf. Liebevoll zubereitete Pizza kann es eben nicht genug geben.

Pizzeria Zweipunktnull Friedensallee 20 (Bus 2, 150), montags bis freitags 12 bis 15 Uhr und 17 bis 22 Uhr, sonnabends und sonntags 16 bis 22 Uhr, T. 34 96 74 66