Mit dem Grünkohl, jenem schmackhaften Wintergemüse, ist so mancher Brauch verbunden. Viele norddeutsche Gemeinden küren Kohlköniginnen und -könige. Und in politischen Kreisen werden zum Jahresauftakt gern Persönlichkeiten zum Grünkohlessen gebeten. Wer große Mengen dieses Kreuzblütengewächses verzehrt, gilt als bodenständiger und geselliger Genussmensch.

Eine schöne Tradition in Sachen Grünkohl etabliert auch die Hamburger Landgang-Brauerei. Seit Lars Großkurth, Sascha Bruns und Tim Becker 2016 mit ihrer Craftbeer-Manufaktur an den Bahrenfelder Beerenweg gezogen sind, laden sie zwei- bis dreimal im Jahr zum Grünkohlessen in ihre Produktions- und Schankhalle. So auch am Sonnabend, dem 1. Februar.

An rustikalen Biergarnituren kommen die Gäste schnell ins Gespräch. Das Bier gibt es an einem See-Container, der zur Bar umgebaut wurde. Und der Grünkohl kommt aus einem großen Topf – die kleine Portion zu acht, die große zu 13 Euro. Gekocht wird die herzhafte Mahlzeit von der Hamburger Catering-Firma Gorilla hier & da. Den Grünkohl und die Kartoffeln bereiten die Gastro-Spezialisten vegan zu, sodass diese Variante als Grundlage dient. Fleischliebhaber erhalten auf Wunsch Kassler und Kochwurst dazu. Und Senf, versteht sich.

Rund 100 Portionen kommen bei jedem Grünkohl-Schmaus im Landgang auf den Tisch. Zwar laden die Brauer bis abends zum Essen, doch sie warnen auch: „Der Topf mit Kohl ist zwar riesig, aber nicht unerschöpflich. Je nach Ansturm könnten wir bereits kurz vor 19 Uhr ausverkauft sein.“ Frühes Kommen ab 12 Uhr lohnt sich also.

Viele Gäste nutzen den Besuch auch, um das Sortiment aus handwerklich gefertigten und geschmacksintensiven Bieren zu kosten. Janine Mestrup, Event-Managerin und Bar-Leiterin bei Landgang, empfiehlt zum Essen die „Helle Aufregung“: „Das ist unser Lager. Es passt mit seiner herrlichen karamelligen Malznote optimal zum deftigen Grünkohl.“

Wer am Sonnabend keine Zeit hat: Bei regelmäßigen Brauerei-Führungen (19,90 Euro pro Person) können Interessierte viel über die Craftbeer-Kunst erfahren und weitere Landgang-Kreationen probieren, etwa das India Pale Ale „Amerikanischer Traum“ oder das alkoholfreie Bier „Der Kapitän“. Zudem finden über das Jahr hinweg zahlreiche Veranstaltungen auf dem Landgang-Areal statt, im Sommer auch auf dem industriecharmanten Hinterhof der Brauerei.

Das Superbowl-Special mit nächtlichem Football-Gucken und Barbecue-Büfett in der Nacht von Sonntag auf Montag (2/3.2) ist bereits ausverkauft. Aber am 28. Februar wartet das Team mit einer weiteren Aktion auf: Die Kollegen von Sudden Death Brewing aus Timmendorfer Strand werden zum sogenannten Tap Takeover geladen. Die beiden Eishockey-begeisterten Bierbrauer Eric Nagel und Oliver Schmökel reisen dann von der schleswig-holsteinischen Küste nach Hamburg, um ihre Biere an den Landgang-Hahn zu legen.

Am 14. März wiederum wird am Beerenweg der irische St. Patricks Day vorgefeiert. Dann gibt’s zwar keinen Grünkohl, aber einen kurzen Pfeffi für einen Euro. Grüner wird’s wohl nicht.

Grünkohlessen Sa 1.2., 12 bis 19 Uhr, Landgang Brauerei (Bus 2, 3), Beerenweg 12, Reservierung für diese Veranstaltung nicht möglich, T. 85 15 82 29